FELIX-REXHAUSEN-PREIS 2008

Er hat mit seiner Fernsehreportage für einigen Wirbel in der deutschen Fußballwelt

gesorgt: Für „Das große Tabu – Homosexualität und Fußball“ ist Aljoscha Pause an

diesem Wochenende in Frankfurt am Main mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2008

ausgezeichnet worden.

Pauses Reportage sei das herausragende journalistische Werk zu lesbischen und

schwulen Themen der zurückliegenden zwölf Monate gewesen, erklärte Jury-Mitglied

Arnd Riekmann. Besonders das verquere Statement von Köln-Trainer Christoph

Daum hatte dem Film bundesweite Aufmerksamkeit beschert.

„Die ebenso informative wie unaufgeregt gehaltene Reportage deckt auf subtile

Weise auf, wie weit Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit im Fußball tatsächlich

verbreitet ist – und zwar auf allen Ebenen“, heißt es in der Begründung der Jury.

„Wobei ebenfalls gezeigt wird, dass sich mit Theo Zwanziger an der DFB-Spitze

daran langsam etwas ändert. Auch in Aljoscha Pauses Film wagt kein Fußballprofi

sein Coming-out. Doch das ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit.“

Aljoscha Pause verband seinen Dank für den Preis mit einem Dank an das Deutsche

Sportfernsehen. „Es ist nicht selbstverständlich, für eine solche Recherche ein

halbes Jahr Zeit eingeräumt zu bekommen. Das Ergebnis und dieser Preis zeigen,

dass es das wert war.“

Der Felix-Rexhausen-Preis ist mit 500 Euro dotiert und wurde am Abend des

25. Oktober 2008 anlässlich der Bundesversammlung des BLSJ in Frankfurt

überreicht. Der BLSJ vergibt den Preis seit 1998 jährlich und würdigt damit ein

besonderes publizistisches Engagement bei der Berichterstattung über Lesben und

Schwule.

Die Jury sprach für dieses Jahr außerdem für den Dokumentarfilm „Requiem für

einen Punk“ von Berthold Bell und Gerhard Schick eine lobende Erwähnung aus.

Felix Rexhausen (1932-1992), der Namenspatron des Preises, war gemeinsam mit

Gerd Ruge und Carola Stern Mitbegründer der deutschen Sektion von Amnesty

International und arbeitete für den Rundfunk sowie für Zeitungen und Zeitschriften.

Rexhausen war noch zu Zeiten des alten Paragrafen 175 ein selbstbewusster

Journalist, der die Lebensumstände schwuler Männer eindringlich thematisierte. (pm)

Internet: FELIX REXHAUSEN PREIS ONLINE

Back to topbutton