SOFÍA AUF ABWEGEN?

Zu ihrem 70. Geburtstag überrascht die spanische Königin Sofía die Welt mit ihren Memoiren und ruft weltweite Kritik hervor. Neben Abtreibung und Sterbehilfe kritisiert sie in dem Buch, das in Zusammenarbeit mit der Journalistin Pilar Urbano entstanden ist, auch die in Spanien gültige Homo-Ehe. Zu lesen ist: „Ich kann es verstehen, akzeptieren und respektieren, dass es Personen mit anderen sexuellen Tendenzen gibt (…). Wenn diese Menschen zusammenleben wollen, haben sie das Recht dazu, oder auch nicht, je nach Gesetzeslage ihres Landes. Aber das kann man nicht als Ehe bezeichnen, weil es keine ist. Es gibt viele andere mögliche Namen für diese Form: Sozialvertrag, Verbindungsvertrag, etc.“ Umgehend gingen Schwulen- und Lesbenverbände auf die Barrikaden. Der Präsident der Vereinigung von Lesben, Gays, Trans- und Bisexuellen, Antonio Poveda: „Sie hat das Recht und die Freiheit, ihre Meinung auszudrücken. Aber sie soll ihre Vorurteile, ihre Moral und ihre Religion auβen vor lassen, denn sie repräsentiert offiziell alle Spanier. Das ist institutionelle Homophobie“.

Inzwischen hat sich Königin Sofía bei den Homosexuellen Spaniens entschuldigt und klargestellt, dass wohl die Autorin Urbano private Konversationen mit der Königin wiedergegeben hätte, die nicht exakt der wirklichen Meinung der Königin entsprächen. •ck

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