Bambi Mercury: #WirBleibenZuhause

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Foto: M. Rädel

Er war einer der Stars bei „Queen of Drags“, aber schon zuvor ein bundesweiter Stern am Szenehimmel. Wir sprachen mit dem Performer und DJ Bambi Mercury über Privates.

Die Krise trifft uns alle, Künstler aber besonders hart.

Das Ding ist halt, dass ich mich vor Kurzem selbstständig gemacht und meinen alten Job an den Nagel gehängt habe. Und eigentlich hatte ich einen prall gefüllten Kalender, doch diese Termine sind nun alle weggefallen. Ich habe gerade wirklich die Arschkarte gezogen und einfach kein gutes Timing gehabt.

Zurück zum alten Job willst du nicht?

Nein, ich hatte mir dort schon mal eine Auszeit genommen und war einmal zurückgekehrt. Aber diese Arbeit macht mir einfach keine Freude! Ich habe mir eine Frist gesetzt, wie lange ich von meinen Rücklagen leben will. Wenn sich das alles weiterhin nicht rentiert, dann suche ich mir eine neue Arbeit, was allerdings gerade durch Corona auch in Berlin nicht einfach ist.

Foto: M. Rädel

Sorgt man sich als Vater noch etwas mehr?

Die Kinder leben bei der Mutter, die ich natürlich unterstütze, mit Geld und mit Taten. Momentan geht es uns finanziell noch gut ... Aus Sicherheit, dass irgendetwas passieren könnte, die sind ja noch so klein, sehe ich meine Kinder gerade nicht.

Wie organisiert ihr euch jetzt?

Mein bester Freund wohnt hier um die Ecke, den besuche ich ab und zu; er wohnt auch alleine. Meistens organisieren wir uns über Social Media, mit Candy Crash habe ich am meisten Kontakt.

Du bist mit dabei, wenn Klubs streamen. Wie ist das: Unbefriedigend? Oder nur neu?

Ich freue mich drauf! Wir treffen uns im SchwuZ, nur wenige und mit Abstand, und legen dort auf, das wird dann gestreamt. Von mir wünschte man sich ein 1990er-DJ-Set, das mache ich gerne. Und keiner wird währenddessen nach Lady Gaga fragen! (lacht) Ich finde es ganz cool, seinen roten Faden einmal durchziehen zu können als DJ. Und der Zweck ist gut! Das SchwuZ musste Kurzarbeit anmelden, doch es ist einer unserer Schutzräume, wenn die irgendwann wegfallen, dann ist es nicht so schön.

Wie beruhigst du dich in diesen Zeiten?

Ich schaue mir nicht mehr ALLE News an, ich hatte die Tage schon leichte Panikattacken. Was mir guttut, ist, wenn ich Bilder meiner Kinder zu sehen bekomme. Wenn ich sie lächeln sehe oder höre. Und der Gedanke daran, dass in meinem direkten Umfeld alle gesund sind und es allen gut geht.

*Interview: Michael Rädel


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