Conchita: „Dem Lied ‚Moonraker‘ bin ich geradezu verfallen“

by

Foto: M. Morianz

Zusammen mit den Wiener Symphonikern präsentiert Conchita Ende Oktober das Album „From Vienna With Love“, auf dem die ESC-Diva, die LGBTIQ*-Ikone, ihre Erfolge singt: große Balladen und Diven-Klassiker.

Wie kam es zu der Idee, ein Album mit solch einem großen und renommierten Orchester aufzunehmen?

Ich habe mit den Wiener Symphonikern vor einem Jahr die Wiener Festwochen eröffnet, das war eine große TV-Produktion. Und es war, inklusive einer Woche Proben, eine sehr gute Zusammenarbeit – und ein sehr erfolgreicher Abend. Da kam die Idee auf: Warum nicht erneut etwas zusammen machen?

Waren die gleich Feuer und Flamme?

Es wurde sofort Interesse bekundet, was mich sehr geehrt hat, da ich großen Respekt vor der klassischen Musik und auch vor den Wiener Symphonikern habe. Ich war freudig überrascht!

War das Arbeiten im Studio dadurch ein anderes als bei deinem ersten Album?

Nun, es wurde getrennt aufgenommen, ich konnte mich also ins gemachte Bett legen, um zu singen. Ich war aber bei den Orchesteraufnahmen dabei, es ist einfach toll zu hören, dass ein ganzes Orchester an einem Freitagnachmittag für einen spielt! (grinst) Der Sound organischer Klangkörper ist mit Elektronik nicht zu vergleichen ...

Kommt also mehr mit „richtigen Instrumenten“ von dir?

Nun, es hat alles etwas für sich. Auch elektronische Musik liegt mir am Herzen, mein musikalisches Interesse reicht von Céline Dion bis Björk.

Knefs „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ ist auch auf dem Album. Bist du ein Fan?

Zu Hildegard Knef: Ihre Stimme, ihre Persönlichkeit hat mich schon von klein auf begeistert. Wenn ich dieses Lied singe – und ich weiß, dass das viele für sich so empfinden –, fühlt es sich an, als ob es für mich geschrieben worden wäre. Ich wollte dieses Lied unbedingt auf dem Album haben! Außerdem habe ich eine liebevolle Fehde mit meiner Großmutter, die mir nach Konzerten immer sagt, dass ich wunderschön singe, aber sie nichts versteht … daher gibt es immer ein Lied auf Deutsch, das zieht sich gerade durch.

Und wie kamst du auf „Moonraker“, ein Shirley-Bassey-Lied, das viele vergessen, obwohl es ein Hit war?

Ich bin ein riesiger James-Bond-Filmmusik-Fan, nicht so von den Filmen, die langweilen mich eher ... Dem Lied „Moonraker“ bin ich geradezu verfallen, es ist sozusagen, bei aller Ehrfurcht, das Wiegenlied der James-Bond-Lieder, da es sehr lieblich ist.

Welches Lied auf dem Album sollte man unbedingt anhören?

„Have I Ever Been in Love“, es ist eines der Lieder, die ich mitgeschrieben habe. Das Stück stellt diese große Frage, ob man je wirklich geliebt hat, daraus ergeben sich auch immer große Gespräche im Freundeskreis.

Der Advent und Weihnachten nahen, freust du dich drauf?

Ich LIEBE diese Zeit! Mit dem Konzept, das die katholische Kirche uns vorlebt, kann ich weniger anfangen, aber ich nutze alles drumherum! Ich baue da meine eigene Welt in meiner Wohnung. Ich liebe das Gefühl, ich liebe es auch, wie Weihnachten riecht. (lacht)

*Interview: Michael Rädel


Conchita & Band – „So weit so gut“ Best Of Live 2014 – 2018

18.11. Erlwein Capitol, Dresden

Back to topbutton