Interview zum IDAHOBIT: Electra Pain

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Fotos: Selbstporträts

Diese Glitzernde aus Frankfurt ist als Influencerin und Showgröße bundesweit populär. Vor allem auf Social Media erreicht Electra Pain gerade ihre Fans. Wir sprachen mit der erfolgreichen Dragqueen.

Wann und wie ging es los mit der Travestie?

Schon als Kind habe ich in meinem Zimmer zu Britney Spears und DJ BoBo getanzt, mich sehr „weiblich“ bewegt. Ich hatte immer die Türe zu und gehofft, dass niemand sieht, wie „unmännlich“ ich tanze. Aber insgeheim habe ich immer dran gedacht, das einmal auf einer Bühne zu zeigen! 2012 bin ich dann aus meinem Kaff (lacht) nach Frankfurt gezogen und habe dort Dragqueens auf der Bühne gesehen. Ich war von dieser Kunst so fasziniert, dass ich es unbedingt selbst ausprobieren wollte.

Manch einer reibt sich leider immer noch daran, dass Dragqueens zu schrill wären, um die LGBTIQ*-Community zu repräsentieren. Was entgegnest du?

Wenn man sich anschaut, wer damals bei Stonewall in der Christopher Street gekämpft hat, muss einem doch auffallen, dass es vor allem die Dragqueens waren. Ich finde es ein Unding, wenn es heißt, dass wir die Szene in ein schlechtes Licht rücken würden. Wir müssen gemeinsam für Akzeptanz und gegen den Hass von außen kämpfen. Es ist wichtig, dass jeder Mensch akzeptiert wird, und dazu gehören nicht nur die unauffälligen, sondern auch die schrillen Gesichter der LGBTIQ*-Community.

Fotos: Social Media / Instagram / alexanderkrsk

Unlängst hast du in einem Musikvideo mitgespielt.

Ja, mit LEOPOLD und MKSM. Ich durfte mit LEOPOLD schon einmal für ein Musikvideo zusammenarbeiten. Er war wohl sehr zufrieden und daher hatte er mich nochmals angefragt. Der Song „Love in the Dark“ macht Mut und ist eine Aufforderung, sich nicht zu verstecken. Er ist außerdem Teil der Kampagne „I’m Not an Ideology“ von „Enough is Enough!“. Gerade jetzt in dieser hasserfüllten, fast schon rückschrittlichen Zeit und mit Blick auf unsere Nachbarländer wie Polen, ist es eine sehr wichtige Message, die ich unbedingt unterstützen wollte.  

Stichworte Body Positivity und Bodyshaming.

Hate Speech und Mobbing nehmen leider immer weiter zu, und sehr häufig wird dabei der Körper zur Zielscheibe. Dabei sollte doch jeder so aussehen dürfen, wie er sich wohlfühlt. Man sollte versuchen, die Hater zu ignorieren, sein eigenes Ding zu machen, es ist schließlich das eigene Leben und der eigene Körper. Das gilt übrigens auch fürs Make-up, denn niemand hat das Recht zu sagen, dass etwas nicht gut aussieht und man es ändern soll.

Worauf freust du dich gerade?

Darauf, dass die Klubs wieder öffnen! Social Media ist gut und toll, aber nichts ist besser als der direkte Kontakt zu den Menschen, der Applaus, die lachenden Gesichter. Ich freue mich darauf, wieder mit meinen Freunden und Fans in den Klubs feiern zu können.

*Interview: Michael Rädel

www.facebook.com/MissElectraPain, www.instagram.com/electra_pain, www.electrapain.de

Mehr Features dieser Art gibt es auf: www.instagram.com/blumediengruppe


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