Interview mit Tim, Mr-Gay-Kandidat

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Foto: Jonis Abunaag/themaleface.com

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Gratulation! Tim aus Baden-Württemberg hat es ins Finale von Mr Gay Germany geschafft. Hier erfährst du mehr. 

WIE KAMST DU DENN AUF DIE IDEE MITZUMACHEN? Ich bin eher zufällig auf das Ganze gestoßen. About Adam hat zum Bewerben aufgerufen und ich hab spontan einfach mal mitgemacht. Je weiter ich kam, desto ernster habe ich es genommen und umso mehr wurde ich mir meiner Verantwortung bewusst. Es geht nicht nur um Aussehen, sondern auch um Wissen und Interesse an der Gay-Community und das Ausarbeiten von Kampagnen, die man als Sieger gerne angehen möchte.

UND WIE LIEF DAS DANN AB? Es wurde medial

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dazu aufgerufen, sich zu bewerben. Man sollte einen Fragebogen zu sich selbst und über seine Beweggründe für die Bewerbung bei Mr Gay Germany ausfüllen. Danach musste noch ein 60-Sekunden-Video gedreht werden, um sich der Jury vorzustellen. Dann wurde verkündet, wer die 35 von Hunderten waren, die weitergekommen sind und ich war dabei. Bei einem Vorentscheid mit Interview, Badehose-Walk und Wissenstest wurden wir in Köln dann auf die Top 12 reduziert, die am 3. Oktober im Halbfinale waren, und dann wiederum auf die finalen acht.

WIE VERTRAGT IHR EUCH ALLE SO? Soweit ich mitbekommen habe, gab es noch keine Kratz- oder Haareziehen-Attacken. Von daher würde ich es als sehr harmonisch bezeichnen. Es sind bisher kaum Konkurrenzgedanken vorhanden, und wenn doch, dann gesunde und keine krankhaften. Wir sind alle sehr unterschiedlich, aber ich finde, das ergänzt sich ganz gut und repräsentiert auch den Grundgedanken unseres eigenen Symbols: die bunte Regenbogenflagge eben Vielfalt.

WAS PLANST DU, WENN DU GEWINNST? WILLST DU DICH AUCH SOZIAL ENGAGIEREN? Ich habe mich im Halbfinale für ein regionales Thema eingesetzt und habe in Zusammenarbeit mit wichtigen Menschen der Mannheimer Szene ein Projekt gestartet: Wir sind Partner von Kulturpass geworden. Kulturpass hilft finanziell schwächeren Bürgern, Kultur erleben zu können in Form von Freikarten. Kulturpass, wie auch wir, waren der Ansicht, dass Partys auch Kultur sind, nämlich Partykultur! Es ist fester und wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Auch wenn ich nicht gewinnen sollte, bleibt diese Errungenschaft erhalten! Das Finale bedeutet für mich nun zu wachsen, ich würde dann einen Schritt weitergehen und möchte mein Konzept auch in anderen Städten Deutschlands umsetzen. Kulturpass gibt es in vielen Städten, nur heißt es dort anders. Und genau wie in Mannheim so möchte ich mich auch in den anderen großen Städten dafür einsetzten, dass Kultur kein Luxus ist und möchte den Kontakt und das Kennenlernen der beiden unterschiedlichen Ufern unterstützen. Jeder, egal ob schwul oder nicht, darf mit Kulturpass gratis in der Gay-Community feiern gehen. Ich will, dass beide Seite sich besser kennenlernen und mehr akzeptieren. Wo kann das besser geschehen als mit guter Laune wenn man zusammen feiern geht?! Falls ich gewinnen sollte, wird meine erste Aufgabe sein, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Und ich freue mich jetzt schon darauf wenn mir diese Möglichkeit gegeben wird. Deswegen möchte ich eine Veränderung herbeiführen, die dauerhaft etwas verbessert. Und ich bin froh, dass Mr Gay Germany dem Sieger diese Möglichkeit gibt.  *Interview: Michael Rädel


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