Interview mit Kati von Schwerin

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Direkt gegenüber dem Pergamonmuseum und der Museumsinsel in Berlins hipper Mitte, in einem hochmodernen 400 Quadratmeter messenden Foyer aus Glas, sorgt das Art Center Berlin für die richtige Prise aktueller Kunst. Seit dem Frühjahr stellt dort Kati Gräfin von Schwerin ihre Malerei aus. Wir gewannen die Künstlerin für ein Interview.

DIE KUNST, OBWOHL KLASSISCH, ERINNERT STARK AN POP-ART. IN WELCHE SCHUBLADE WILLST DU?


Hm, ich tue mich generell schwer mit Schubladen. Ich habe mein Studium über den roten Faden gesucht und ihn nicht gefunden. Ich vermisse ihn auch nicht. (grinst) Wenn meine Kunst für manchen Pop-Art ist, dann ist da so. Das überlasse ich jedem selbst. 



WILLST DU AUCH PROVOZIEREN? ETWA MIT DEM BILD I LOVE MY PENIS?


Nur provozieren nicht. Ich mag das Wort nicht so, auch ist die Kunst, die nur provozieren will, oft etwas eklig ... Was nicht heißt, dass ich Schönmalerei mache! Besser finde ich, ZUM NACHDENKEN ANREGEN oder ZUM GEDANKEN-MACHEN ANREGEN ... 



WIE STEHST DU ZU PHOTOSHOP-GEMÄLDEN?


Damit tue ich mich etwas schwer. Oft ist mir diese Kunst zu schwer zugänglich und zu schnell gemacht. Ich will diese Kunst aber nicht über einen Kamm scheren! Mir liegt einfach das klassische Arbeiten mehr, daher male ich auch mit Ölfarben, das dauert, man schmiert sich ein, man macht etwas. Wenn ein Bild zu schnell fertig ist  also innerhalb einer Woche  habe ich oft ein schlechtes Gewissen.


WIE LANGE DAUERT DENN EIN GEMÄLDE OHNE SCHLECHTES GEWISSEN?


So im Schnitt vier Wochen. Oder auch mal drei Monate. Manchmal merkt man: Da fehlt noch was!



HILFT DIR DEINE NAME?


Kommt drauf an ... der Name bleibt zumindest hängen. Es gibt aber auch den Gegenpart, dass er mir im Weg steht, wenn der Interessierte die Kunst dann nicht mit dem Namen zusammenbringt. Ich bin eben noch keine ältere Dame! (grinst)



WIE SCHWER IST ES DENN, ALS KÜNSTLER VON DER KUNST ZU LEBEN?


Das kann man sehr wohl. Natürlich ist das abhängig von der investierten Zeit, dem mit eingebrachten Idealismus, und es gehört das gewisse Quäntchen Glück dazu.



WELCHE STADT IST DABEI ALS STANDORT HILFREICH?


Nun, ich arbeite schon lange mit einer Galerie in München zusammen, dort klappt es sehr gut. In Berlin beginne ich ja erst ... Das meiste funktioniert heute aber über das Internet, man verkauft europaweit. Aber in München, muss ich sagen, sind wohl viele Menschen, die sich meine Kunst leisten wollen. 



*Interview: Michael Rädel

WWW.KATIVONSCHWERIN.COM

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