Gitarrenpop ganz intim

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Kati von Schwerin (*1983) hat Kunst studiert, ihren Master in Philosophie gemacht, feiert Erfolge mit ihren Ausstellungen – und sie ist Sängerin. Ihr zweites Studio-Album „Inspired by the Riot“ erscheint am 30. November und bietet Gitarrenpop, der aufrütteln und zugleich besänftigen kann, manchmal fast punkig anmutet und dann wieder folkig ist. Entstanden sind intime und ganz persönliche Songs.

„Inspired by the Riot“ holt uns zurück in eine Zeit, in der man sich mit seinem Discman und einem neu erstandenen Album zurückzog, um es vom Anfang bis zum Ende zu genießen, ohne Shuffle oder Repeat, ohne bestimmte Lieder auszulassen. Denn gute Alben erzählen eine Geschichte, nehmen dich mit auf eine Reise in deine eigenen Gedanken. Sie sind nicht bloß willkürlich zusammengewürfelte Sammlungen neuer Songs. Weiß man das heute noch zu schätzen, hört man sich Alben heute noch chronologisch bis ganz zum Schluss an? Pickt man sich nicht viel eher seine Lieblingslieder heraus und stopft sie lieblos in eine Playlist?

Kati von Schwerin hat ein Album entworfen, in dem die Lieder einander unterstützen, aufeinander aufbauen. So wie sie uns manchmal ins Ohr flüstert und im nächsten Moment kraftvoll singt, fast schreit, so kommunizieren auch ihre Songs miteinander. Es ist die Art von Album für eine lange Zugfahrt, die man nutzen muss, um seine Gedanken zu sortieren. Für einen verregneten Sonntag auf dem Sofa mit dem Hund, der absolut keine Lust hat, das Haus zu verlassen. Für eine Fahrradtour im Frühling, bei der man beobachten kann, wie die Welt aus ihrem Winterschlaf erwacht. Und natürlich für die Hausparty – als Untermalung für die philosophisch-politischen Gespräche zu später Stunde, wenn der Weißwein langsam zur Neige geht.

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