Zum Tod von Alfred Biolek

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Der Moderator und TV-Koch, Buchautor und Sympathieträger ist verstorben. Wie sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, ist die Fernsehlegende am Freitagmorgen „friedlich eingeschlafen“.

Der 1934 in Freistadt, Tschechoslowakei geborene Queer war zeitlebens einer der wichtigsten Männer der deutschen TV-Landschaft des 20. Jahrhunderts, seine Talkshow „Bio's Bahnhof“ wurde 1983 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, 2009 gab es den „Ehrenpreis für sein Lebenswerk“ beim Deutschen Filmpreis.

Für die Community setzte er sich allerdings erst spät im Leben ein, geoutet wurde er 1991 durch Rosa von Praunheim. Rückblickend ist er Rosa fast dankbar: „Es hat wehgetan, aber es hat die Verspannung gelöst.“ Alfred Biolek war eben ein Kind seiner Zeit, aufgewachsen in einer Zeit, in der Homosexualität verfolgt und bestraft wurde, in der man die Nase rümpfte und tuschelte. Sein Outing half ihm, mit seiner Homosexualität zu leben, frei und entspannt. „Nachdem er sein Outing verarbeitet hatte, hat er klar Haltung gezeigt. Seine Sendung Boulevard Bio hat er oft für Menschen geöffnet, die sonst nicht gesehen wurden“, betont etwa Maren Kroymann.

Im Alter von 87 Jahren ist er nun verstorben, ein wichtiger Queer ist von uns gegangen. Prominente der LGBTIQ*-Community wie Romy Haag, Politiker Sven Lehmann („Er war ein Menschenfreund, wie es sie selten gibt.“) und auch Rosa von Praunheim gedenken DEM Talkmaster des 20. Jahrhunderts auf Social Media. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen und Freunden. Mach es gut, Bio!



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