3,0 in der Montagehalle

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Ab dem 24. November hat der Berliner (fast) drei Tage lang die Chance, drei Fotografie-Bachelorarbeiten dreier aufstrebender Künstler zu erleben.

Franz Mattuschka, Darwin Stapel und Sophie Adamski präsentieren in der Montagehalle in der Malplaquetstraße 25 im Wedding nahe des U-Bahnhofs Seestraße recht unterschiedliche Arbeiten.

Franz Mattuschka: Camera Logica

Der Fotograf präsentiert „Aufnahme und Entwicklung virtueller Bilder durch Aufzeichnung und Analyse von Big Data in der Tradition der Generativen Fotografie.“

„Die digitale Gesellschaft häuft Datenmengen an, die wir längst nicht mehr begreifen können. In dem Sozialen Netzwerk Instagram werden unaufhörlich Fotos gepostet, geteilt, geliked und kommentiert, die Menge an Daten wächst auch hier unaufhörlich und ist in der Gänze nicht mehr zu überblicken. Mehrere Millionen Fotos kommen allein täglich dazu. Meine Auseinandersetzung mit dem Thema möchte diesen Fakt der Bilderflut nicht negative kritisieren, sie nimmt dies als gegeben wahr und fragt stattdessen: Wie kann eine unüberschaubare Menge von Daten, die in unserer keine physische Form besitzt, aussehen?“, verrät der Mattuschka.

Darwin Stapel: Rewinding Bodies

„Menschen und besonders Tänzer*innen nutzen ihren Körper als einen Erinnerungsspeicher. Gelebte Erfahrungen werden als Erinnerungen konserviert und abgerufen. In diesem Projekt finden die individuellen Erinnerungen im tänzerischen Zeichen ihren Ausdruck, werden fotografisch im Bild manifestiert und Teil einer neuen kollektiven Realität. Die Tänzer*innen wurden in ihren Bewegungssequenzen durch verschiedene Reize beeinflusst, die Erinnerungen auslösten und bestimmte Reaktionen und bewegte Ausdrücke provozierten.“

Der Künstler arbeitete für seine zehnteilige Fotoserie – hier als gerahmt Digitaldrucke zu sehen – mit verschiedenen Protagonisten nach einer konzeptionellen Methodik, die sich visuell von der „menschlichen Form selbst distanziert“. Die Spuren sollen in Raum und Zeit sichtbar werden.

Sophie Adamski: Plastics

Ihre Stillleben als neunteilige Fotografieserie gibt es als Digitaldrucke auf glänzendem Papier. Das Thema: Künstliche Verjüngung, künstliche Oasen, künstliche Welten.

„In einer Gesellschaft die immer schneller, polierter und besser sein will, steht Kunststoff für den Inbegriff künstlicher Optimierung. Eine Gesellschaft, die in sich widersprüchlich ist, erschafft Dinge, die diese Diskrepanz widerspiegeln. Diese Verkunstung der Gesellschaft steht im Fokus dieser fotografischen Arbeit, um die Frage aufzuwerfen, in wie weit dies der Wunschvorstellung einer perfekten Welt entspricht und um scheinbare Sicherheiten neu zu hinterfragen. Verwendet wird hierbei der Superwekrsstoff Kunststoff, von dem der moderne Mensch nicht abhängiger sein könnte, als Transportmittel um diese Art von Ideologie darzustellen und um eine Hochglanz polierte Gesellschaft abzubilden.“

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