CSD Berlin: Wir sind alle anders. Wir sind alle gleich.

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© Foto: Kalle Henkel

So lautet das Motto des CSD 2015 wenn auch dieses im Grunde schon eine Forderung darstellt. Denn: Weder vor dem Gesetz noch in der Gesamtgesellschaft noch in der eigenen Community sind wir wirklich gleich gleich im Sinne von gleichberechtigt, gleichermaßen sichtbar, gleichermaßen gehört.

Das basisdemokratische Forum des CSD hat in mehrwöchiger Arbeit zusammen mit vielen anderen Akteuren und Akteurinnen der Community die folgenden Detailforderungen ausgearbeitet, für die wir morgen beim Christopher Street Day 2015 gemeinsam auf die Straße gehen.

1. Ehe und Familie: Wir wollen keine Sonderrechte, sondern gleiche Rechte!

Vor 14 Jahren wurde die eingetragene Lebenspartnerschaft in Deutschland eingeführt. Viele Rechte wurden lesbischen und schwulen Paaren dabei vorenthalten und müssen zum Teil noch immer gerichtlich erstritten werden. Lesben und Schwule stehen jedoch genau wie Heterosexuelle in ihren Beziehungen füreinander ein, homosexuelle und transidente Eltern sorgen sehr gut für ihre Kinder. Die Politik der kleinen Schritte ist vorbei alles andere als Gleichstellung ist und bleibt Diskriminierung!

2. Für eine Positive Welt ohne Diskriminierung und Ausgrenzung!

Krankheiten dürfen weder in der Allgemeinbevölkerung noch innerhalb der Community zu Ausgrenzung und Diskriminierung führen. Das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe im kulturellen und sozialen Leben muss individuell leistbar sein können und ist nicht verhandelbar. Chronische Erkrankungen dürfen nicht zu Armut führen.

3. Akzeptanz bilden!

Nur durch die Förderung und ausreichende Finanzierung von Bildung sowie Aufklärung kann Akzeptanz gegenüber anderen Lebensentwürfen schon ab der Schule entstehen. Die umfassende Information aller Menschen unserer Gesellschaft ist zwingend notwendig, um ein Rollback zu verhindern und den Bestrebungen fundamentalistischer Kräfte entgegenzuwirken, andere Lebensentwürfe infrage zu stellen.

4. Vielfalt sichtbar machen, Vielfalt wertschätzen auch innerhalb der Community!

Sowohl in der Gesamtgesellschaft als auch in den LSBTI*-Communitys finden Diskriminierung und Ausgrenzung statt. Wir alle gehören vielen unterschiedlichen Gruppen gleichzeitig an und können gleichzeitig auch mehrfach in einigen Bereichen diskriminiert werden und in anderen privilegiert sein. Homophobie, Rassismus, Sexismus, Trans-, Inter-, Bi- und Lesbenfeindlichkeit, Diskriminierungen aufgrund von Alter, Sero-Status, Behinderungen, Aussehen, sozialem Status oder aus anderen Gründen müssen gesamtgesellschaftlich wie subkulturell thematisiert und überwunden werden.

5. Keine Altersdiskriminierung!

Unterschiedliche Altersgruppen in der LSBTI*-Community sehen sich unterschiedlichen Herausforderungen ausgesetzt. Die gemeinsame Aufgabe ist, voneinander zu lernen, füreinander einzustehen und dem Vergessen der Geschichte entgegenzuwirken. Wir fordern darüber hinaus eine gesetzliche und politische Basis, auf der es sich den Anforderungen jüngerer und älterer LSBTI* entsprechend gut leben lässt.

6. Refugees welcome!

Lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Flüchtlinge sind oft in einer besonders prekären Lage und brauchen unsere Unterstützung.

*Originalwortlaut der vom CSD-Forum demokratisch entwickelten Hauptforderungsblöcke

 DIE AUSFÜHRLICHEN FORDERUNGEN FINDEST DU HIER

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