DJ PomoZ im Interview

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Foto: C. Alcaraz

Er ist groß, hat einen aufgeweckten Blick und schreckt auch nicht davor zurück, einmal Magic Affair oder Britney Spears zu spielen: DJ PomoZ. Und hier hat er die Möglichkeit, sich einmal über das zu äußern, was ihn nervt und stört an der Szene. Oder eben einfach langweilt.  

DIE MITTE-KLUBBER LÄCHELN ÜBER DIE KREUZBERGER, DIESE WIEDERUM SEHEN SICH ALS DIE QUEERE AVANTGARDE. WIE STEHST DU DAZU?

Als Resident DJ im SchwuZ und wohnhaft in Mitte genieße ich die Vorzüge beider Stadtteile. Ich mag die Ruhe in meinem Kiez in der Rosenthaler Vorstadt und koste privat gern das Kreuzberger Nachtleben aus. Und so trifft man mich dann eher im Roses, Barbie Deinhoff’s oder im Möbel Olfe und natürlich am Mehringdamm, denn in Kreuzberg wird einfach ausgelassener gefeiert und dein Status is’ da eher wurscht!

Foto: Virgin

DAVID GUETTA PRODUZIERT SEIT 2008 VON KYLIE BIS SIA ALLE, DIE ETWAS SINGEN WOLLEN. MACHT SEINE MUSIK NOCH SPASS?

Er hat’s einfach drauf, euphorische Tanzflächenfüller aus dem Hut zu zaubern – siehe „Turn me on“ mit Nicki Minaj –, aber es klingt schon alles ziemlich gleich und erinnert mich an die Erfolge von Dieter Bohlen mit Modern Talking. (lacht) Mir persönlich geht seine Omnipräsenz schon etwas auf den Sack. Und Madonna wird schon wissen, warum sie ihr neues Album lieber von Martin Solveig produzieren ließ, am Geld wird’s wohl nicht gelegen haben. (grinst)

WAS IST DIR BACKSTAGE IM KLUB EINMAL ÜBEL AUFGESTOSSEN?

Ehrlich gesagt die „wichtigen“ Freunde von manchen Künstlern, die meinen, das Klo ewig blockieren zu dürfen, wenn ich nur drei Minuten zum nächsten Track hab ...

DEIN NAME WIRD OFT FALSCH AUSGESPROCHEN ...

Ach, daran hab ich mich schon gewöhnt. Mein DJ-Leben begann ja während meines Erasmusstipendiums in Wrocław (Breslau) in Polen, wo ich in ’nem ehemaligen Bunker aufgelegt hab – dort drin ist nämlich einer der schwulen Klubs. Und so habe ich das polnische Wort „pomóc“, was so viel heißt wie „jemandem helfen, etwas zu tun“, umgemünzt aufs Tanzen. Und weil viele das nicht richtig aussprechen können, und als Resident DJ im SchwuZ, wurde dann daraus DJ PomoZ.

WAS GEHT SO GAR NICHT IN 2012?

Der Pendel- und Schienenersatzverkehr unter der Woche auf der U6 und U7. Schließlich geht die Welt dieses Jahr doch eh unter! (lacht)

*Interview: Michael Rädel

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