Müssen wir um den Südblock bangen?

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Foto: M. Rädel

Hier feierte schon Maria Psycho ihren „Queer Riot Club“, Dieter Rita Scholl zeigte ihre Kunst und Kaey begeisterte nicht nur an der Türe. Jetzt ist diese queere Adresse womöglich in Gefahr.

Denn die queere Location, laut Eigenbeschreibung „Ein Plädoyer für Kreuzberg (...) ein Veranstaltungsort zwischen Frühstück, Lunch, Kuchen und Imbiss (...) und mit einem engagierten und vielschichtigen Programm in der Nacht“, gehört zu einem Ensemble, das verkauft werden soll. Und dann folgt ja meist die Restaurierung, die Aufwertung, die Modernisierung, die Mieten gehen nach oben und queere Subkultur muss umziehen. Das wäre schade. Schade, weil der Südblock neben dem Möbel Olfe und dem SO36 zu den queeren Schutzräumen gehört, die den Kiez lebendig und interessant machen. Schade, weil genau solche alternativen Orte in Berlin seltner werden, Orte die je nach Tag Sozialberatung und Varieté vereinen. *rä


Foto: M. Rädel

KOMMENTAR

Neben den gutlaufenden queeren Lokalen im Erdgeschoss der Liegenschaften, ruft vor allem die bei einem privaten Verkauf an Investoren ungewisse Zukunft der 120 Sozialwohnungen in dem Gebäude Ängste hervor. Deren Bewohner können nicht einfach so auf andere Wohnungen hoffen und haben auch nicht das nötige Kapital, um eventuelle Mietsteigerungen zu verkraften. Der Südblock liegt allerdings in einem Milieuschutzgebiet, so dass im Zweifel der Bezirk sein kommunales Vorkaufsrecht nutzen kann, oder sogar noch drastischere Maßnahmen wie in der Karl-Marx-Allee ergriffen werden können. *Christian Knuth

www.suedblock.org

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