Die Szene leidet, die Community kämpft

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Foto: M. Rädel

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Die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sorgen für Entlassungen, Angst, Frust und Verlust. Wenn man sich etwa am Mehringdamm bewegt, macht sich Melancholie breit.

Da wo einst queeres Leben tobte und amüsierte, ist alles zu und menschenleer. Ja, diese strengen Maßnahmen müssen sein, wir wollen sie hier nicht infrage stellen. Trotzdem bedrohen sie Existenzen. „Die Verlängerung des Lockdowns war so absehbar, wie sie notwendig ist. Dass jedoch bis zum heutigen Tage – wir haben Januar (!) – ein Großteil der Novemberhilfen nicht ausgezahlt wurde, ist unter diesen Umständen so katastrophal wie es armselig ist“, postete Bars of Berlin, eine Initiative von ca. 90 lokalen Bars, die sich in der Corona-Krise organisieren, auf Facebook, seit Oktober 2020 ist Bars of Berlin ein Verein.

Grafik: Gregor Hüttner

Und der übt scharfe Kritik: „Alle Staatsbediensteten, die derzeit über unsere ökonomische Zukunft entscheiden, sollen sich einfach Folgendes vorstellen oder gar in die Tat umsetzen: Mit sofortiger Wirkung haben sie kein Einkommen mehr, während alle Ausgaben weiterlaufen. In anderthalb Monaten dürfen sie aber einen Antrag stellen, der ihnen einen gewissen Prozentsatz ihres regulären Einkommens gewährt. Allerdings verzögert sich dann die Bearbeitung des Antrags durch Dritte noch mal aufgrund der unzureichenden Eingabemaske des behördlichen Portals. Ist es endlich geschafft und der Antrag eingegangen, dauert es jedoch mindestens einen weiteren Monat, bevor das Geld ausgezahlt wird – wie viel genau, dahinter steht nun ein großes Fragezeichen, denn es gibt ja noch das ganze Kleingedruckte, weswegen andere Zuschüsse wie zum Beispiel Kindergeld und Kapitalerträge mit verrechnet werden.“

Wer will, kann bei dem Videoprojekt „Geschichten aus dem Lockdown-Loch“ mitmachen. „Schnappt euch euer Telefon, dreht einen Beitrag von maximal 1 Minute Länge und sendet ihn an: kontakt@bars-of-berlin.de“. www.bars-of-berlin.de


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