„Extrawurst“ – Kulturelle Unterschiede

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Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die Macher von Ladykracher und Stromberg, haben eine neue Komödie in petto. Mit „Extrawurst“ sind die Comedy-Autoren nun auch auf der Theaterbühne vertreten. Seit dem 12. Dezember ist eine prominente Besetzung im Renaissance Theater Berlin live zu erleben.

Foto: Renaissance Theater Berlin

Die Mitgliederversammlung eines Tennisclubs in einer deutschen Provinz läuft aus dem Ruder. Der Grund ist ein scheinbar ungerechtfertigter. Die Abstimmung eines neuen Grills für die Vereinsfeier scheint normalerweise keine unüberwindbare Hürde zu sein, wäre da nicht der Vorschlag einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Bekanntlich ist es gläubigen Muslimen untersagt die Grillwürste auf ein Rost mit Schweinefleisch zu legen. Die gut gemeinte Geste trifft ebenso auf Respektlosigkeit gegenüber anderen Vereinsmitgliedern. Hier kollidieren Atheisten und Gläubige, verschiedenen Landsmänner, Gutmenschen und Hardliner. Diese immense Diskussion stellt den Verein vor eine Zerreißprobe.

Wie viele Rechte sind wir gewillt einer Mehr- oder Minderheit einzuräumen? Sind wir überhaupt gewillt eine Religion zu tolerieren, die wir selbst nicht vertreten? Immer tiefer schraubt sich der Konflikt in die Beziehungen der Mitglieder. Die Grenzen zwischen Toleranz und Intoleranz sind fließender als man denkt. Schnell wird klar, es geht hier nicht nur um einen Grill, sondern wie wir in einer Gesellschaft zusammenleben. 

12.12.19 – 21.2.20, EXTRAWURST, Renaissance Theater Berlin, Kneesebeckstr. 100, Berlin, Premiere: 14.12., 20 Uhr http://www.renaissance-theater.de


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