„Immer nur Jeans und T-Shirt ist doch langweilig!“

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Foto: partypixxer

Wer sich Sorgen machte, dass es keine Klub Kids mehr in Berlin gibt, der kann aufatmen. Marcel hat sich in den letzten Jahren zu genau dieser Form der Kunst-Klub-Figur entwickelt und bereichert mit Witz, Charme und Glitzer das Nachtleben.

WIE KAM ES ZU DEINER TRANSFORMATION ZUM KLUB KID?

Ich gehe gerne aus. Und irgendwann dachte ich mir: Immer nur Jeans und T-Shirt ist doch langweilig! Dann habe ich mir immer etwas Neues einfallen lassen. Das macht es doch auch spaßiger und bunter!

SPASSIGER FÜR DICH ODER FÜR DIE ANDEREN?

Für mich und die anderen. (grinst) Die Reaktionen der Leute mag ich. Ich bin jetzt ja nicht SO ausgefallen vom Styling, aber die Blicke mag ich. Und wenn die Leute mit mir Spaß haben, finde ich das schön!

WELCHE KÜNSTLER HABEN DICH BEEINFLUSST?

Ganz typisch schwul Lady Gaga. Aber seit einem Jahr bin ich in einer totalen David-Bowie-Phase. Da kann ich mich total verlieren und frei sein. Er beeinflusst mich schon sehr!

IST DAS NICHT GEFÄHRLICH? ETWA AM GÖRLI ODER IN NEUKÖLLN KOMMT ES JA IMMER WIEDER ZU ÜBERGRIFFEN.

Es kann gefährlich sein, daher fahre ich nun auch immer mit dem Taxi von einer Party zurück. Gerade wenn die Leute nachts betrunken sind, werden sie schneller aggressiv. Ich bin aber auch schon mit bunter Perücke in der S-Bahn nach Marzahn gefahren und es passierte nichts.

DU LEBST IN MARZAHN?

Genau. Ich bin als Auszubildender hierhin gezogen, die Mieten sind hier unglaublich günstig. Jetzt bin ich zwar mit der Ausbildung fertig, habe es aber auch noch nicht geschafft umzuziehen

WAS SCHÄTZT DU AN MARZAHN?

Bis auf die Mieten nicht viel. (grinst)

DEINE AUSBILDUNG IST FERTIG, WAS BIST DU NUN?

Bäckereifachverkäufer. Ich mag es, morgens den Leuten ein Lächeln mit einem Kaffee und einem Brötchen zu zaubern. Ich finde es total spannend, mit Menschen zu arbeiten. Ich finde es spaßig!

FÄLLT DIR DAS FRÜHE AUFSTEHEN NICHT SCHWER?

Schon manchmal. Aber wenn ich morgens Frühschicht habe, dann gehe ich nachts auch nicht aus.

*Interview: Michael Rädel

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