Café Karussell: „Neue Rechte”

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Foto: Werkstattfilm

Das Café Karussell, der Treff für Schwule ab 60, thematisiert und diskutiert im Februar den Rechtsruck in der Gesellschaft.

Am 7. Februar wird Rosa von Praunheims Film „Männer, Helden, schwule Nazis“ gezeigt. In dem 2004 entstanden Dokufilm zeigt der für provokante Themen immer offene Regisseur, dass sich Homosexualität und rechte Gesinnung nicht ausschließen. Von Praunheim portraitiert schwule Skinheads, schwule Mitglieder rechtsradikaler Parteien und schwule Holocaust-Leugner.

„Für manche Zuschauer wird es schockierend sein, dass ich in meinem Film selbst nicht Stellung nehme, dass ich schwule Neonazis nicht als Monster darstelle, sondern als Menschen, die einen großen Widerspruch leben“, sagte der Regisseur im damaligen Begleitheft zur Berlinale.

„Dazu kommt, dass die Faszination von vielen Schwulen für toughe Männlichkeit oft korrespondiert mit einer durch gesellschaftliche Verachtung verunsicherten schwulen Identität“, ergänzt Café Karussell-Macher Michael Holy. „Bei aller Empörung über faschistisch gesinnte Schwule ist es sinnvoll, sich in einer offenen, pluralistischen Gesellschaftsatmosphäre über dieses inzwischen europaweite Phänomen auszutauschen“.

Der zweite Café Karussell Termin am 21. Februar trägt den Titel „Gekränkte Freiheit“ und bezieht sich auf das gleichnamige Buch von Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey, die die Gruppe der „Querdenker“ wissenschaftlich untersucht hat.

7. und 21.2., Café Karussell im Switchboard, Alte Gasse 26, Frankfurt, 14:30 Uhr, cafekarussell@gmx.de

Corona-Maßnahmen: „Wir setzen auf Selbstschutz; wer vollständig geimpft ist, keine Erkältungs- oder Grippesymptome hat, kann im Café Karussell eine Maske tragen, wenn er sich damit sicherer fühlt“.

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