Verrückt: Irrlicht

Im Jahr 2069 erinnert sich der auf dem Sterbebett liegende portugiesische Regent Alfredo, König ohne Krone, an seine Jugend: Als Prinz wollte er die Regeln der Monarchie entstauben, sich für ein ökologisch-nachhaltiges Leben engagieren und als Feuerwehrmann Volksnähe üben. Die Bekanntschaft mit seinem feurigen Ausbilder Alfonso erweckt in Alfredo außerdem die Freuden der schwulen Sexualität. Klingt verrückt?

Ist es auch ein bisschen; Regisseur João Pedro Rodrigues (hier geht es zu unserem Interview mit ihm) hat seine skurrile Gesellschaftssatire nicht nur erfrischend respektlos und freizügig inszeniert, der Film wandelt sich zwischendurch auch noch zum durchchoreografierten Musical, es gibt saftige Sexszenen, Bilder wie Stillleben und unerwartete Tanzeinlagen. Für Fans von Derek Jarman oder Peter Greenaway ein cineastisches Fest.

8. – 14.12., Mal seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, Frankfurt, 22 Uhr (Mi 21:45 Uhr), www.malsehnkino.de