Anita – Tänze des Lasters

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Foto: missingFILMs

Während Rosa von Praunheims aktueller Film – ein semi-dokumentarisches Drama über den schwulen Schlagersänger Rex Gildo – gerade in den Kinos läuft, zeigt das Kulturhaus Frankfurt einen Praunheim-Klassiker aus dem Jahr 1987: „Anita – Tänze des Lasters“. Dabei geht es in gewisser Weise auch um eine Lebensgeschichte – die der Ikone des Berliner Nachtlebens der 1920er Jahre Anita Berber.

Als Nackttänzerin und Schauspielerin genoss die Berber einen Ruf als verruchte, hemmungslose Person, die ihr Leben als Exzess inszenierte und keinen Skandal scheute. In Praunheims Spielfilm hält sich eine alte Frau – gespielt von Lottti Huber – für Anita Berber; ihre Wunschträume steigern sich zum Wahn und sie landet in der Psychiatrie. Aber in ihren Erinnerungen bleibt sie weiterhin Anita Berber.

Rosa von Praunheim inszeniert die Tagträume als expressive und farbenprächtige Stummfilmszenen, während der Klinik-Alltag grau und trostlos bleibt. Die Presse feierte Lotti Huber als „brillant komische Knalltüte mit frechem Witz und dreister Lebenswut“. Rosa von Praunheim lernte die ehemalige Varieté-Tänzerin und avantgardistische Künstlerin Lotti Huber in Berlin kennen und verhalf ihr als Hauptdarstellerin vieler seiner Filme zu einer zweiten Showkarriere.

23.10.,Kulturhaus, Pfingstweidtstr. 2, Frankfurt, 19 Uhr, www.kulturhaus-frankfurt.de

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