Anna Nicole

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Foto: Karl und Monika Forster

La Traviata, Manon Lescaut und Carmen: Unter den Opernheroinen waren es schon immer die gefallenen, halbseidenen Frauen, die Librettisten und Komponisten faszinierten. Was lag also näher, als aus der glamourösen und widersprüchlichen Biografie von Schauspielerin und Fotomodel Anna Nicole Smith eine Oper zu formen? Das ehrwürdige Royal Opera House brachte daher folgerichtig 2011 „Anna Nicole“ von Mark-Anthony Turnage auf die Bühne. In Deutschland ist die schwungvolle Show-Oper nach Dortmund und Nürnberg nun auch am Hessischen Staatstheater Wiesbaden zu sehen.

Foto: Karl und Monika Forster

Librettist Richard Thomas zeichnet voller Wortwitz Anna Nicoles wechselvolles Leben nach: Vom armen Landei zur Milliardärswitwe, von der Stripperin zur mit der „Goldenen Himbeere“-ausgezeichneten Schauspielerin. Der Monroe eiferte sie nach, doch ihr Ende fand sie, wie die Garland, nach einer Medikamenten-Überdosis. Kontraste bestimmen auch Turnages Partitur: Musicalhafte Songs stehen hier neben perlenden Koloraturen, rockige Schlagzeugrhythmen gehen in messerscharfe Dissonanzen über. So unterhaltsam kann zeitgenössische Oper eben auch sein!

1.3., Hessisches Staatstheater, Christian-Zais-Str. 3, Wiesbaden, 19:30 Uhr, weitere Vorstellungen am 7., 11. und 19.3., www.staatstheater-wiesbaden.de

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