Checkpoint Freiburg: Alles unter einem Dach

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Foto: AIDS-Hilfe Baden-Württemberg

Mit gutem Beispiel voraus geht der Checkpoint Freiburg Plus: Das Pilotprojekt der AIDS-Hilfe Freiburg unter der Förderung des Ministeriums für Soziales und Integration bietet ein neues Konzept für die Beratung und Behandlung von STIs. Stefan Zimmermann vom Checkpoint Freiburg erklärt den Unterschied. 

Stefan, was ist das Besondere des Checkpoint Freiburg Plus?

Wir bieten nicht nur Tests- und Beratung zur sexuellen Gesundheit an, sondern haben eine Zweigstellenpraxis-Zulassung; somit sind auch Ärzte vor Ort, die Rezepte ausstellen oder bei positiven STI-Tests direkt behandeln können. Man kann sich auch auf Hepatitis A und B impfen beziehungsweise seinen Impfstatus feststellen lassen.

Damit vereint der Checkpoint Freiburg Plus sowohl Beratung, Test und Behandlung unter einem Dach und bietet mit verschiedenen Beratungs- und Sprechzimmern für die Ärztinnen und Ärzte einen besonders geschützten Rahmen.

Bisher musste man, wenn man beim Gesundheitsamt oder bei einem anderen Checkpoint zum Beispiel einen positiven STI Befund hat, zusätzlich noch einem Arzt aufsuchen, was vielen unangenehm ist. Bei uns wird man direkt behandelt – wenn man das möchte. Wenn die PrEP irgendwann Kassenleistung wird, kann man bei uns die Checks sowie das Rezept bekommen, da wir ja über die Krankenkasse abrechnen können. Zudem planen wir spezifische Angebote für geflüchtete Menschen sowie Sexarbeiterinnen und -arbeiter.

Durch die Förderung des Landes können wir außerdem viele Tests günstig oder kostenlos anbieten. Ein HIV-Test kostet bei uns 10 Euro, ein PrEP-Check 35 Euro, alle anderen STI-Tests sind kostenlos.

Warum empfinden es viele als unangenehm, nach der Diagnose noch einen Arzt aufsuchen zu müssen?

Wir stellen leider immer wieder fest, dass einige Ärztinnen und Ärzte mit dem Thema sexuelle Gesundheit überfordert sind, sich wenig damit auskennen oder Symptome nicht richtig deuten. Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Ärztinnen und Ärzte ein Problem damit haben, mit Patientinnen und Patienten über Sexualität zu sprechen. In Deutschland müssen immer noch präventive Testungen auf HIV und andere sexuell übertragbare Erkrankungen selbst bezahlt werden und sind keine Kassenleistung. Mit unserem Checkpoint füllen wir diese präventive Lücke.

Wie kann man den Checkpoint besuchen?

Aktuell haben wir wöchentlich einen Testabend: Als offene Sprechstunde am ersten und dritten Montag und als Termin-Sprechstunden am zweiten und vierten Montag. Ab Sommer werden wir ausbauen und an einem zweiten Wochentag geöffnet haben.

Weitere Infos zum Checkpoint gibt es unter www.checkpoint-freiburg.de

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