Checkpoint Frankfurt

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Foto: Anna Shvets, pexels.com, gemeinfrei

Seit Aids dank der Kombinationstherapien zu einer behandelbaren Krankheit geworden ist, haben sich die Herausforderungen im Umgang mit der Immunschwächekrankheit gewandelt. Der Fokus liegt heute neben der Prävention auf dem möglichst frühen Erkennen einer Infektion, um für alle Menschen eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Der „Checkpoint Frankfurt“ stellt sich den neuen Aufgaben im Umgang mit HIV und anderen STIs.

Frankfurts scheidender Gesundheitsdezernent Stefan Majer hat im Sommer 2019 zusammen mit einer Reihe von niedergelassenen HIV-Schwerpunktpraxen um Dr. Stephan Klauke, dem Gesundheitsamt Frankfurt und der AIDS-Hilfe AHF den Checkpoint Frankfurt eröffnet – ein neues Präventions- und Behandlungsprojekt für HIV und sexuell übertragbare Infektionen, kurz „STIs“, wie HIV, aber auch Syphilis, Chlamydien, Gonokokken sowie Hepatitis A, B und C. Das medizinische Angebot ist leicht zugänglich und verknüpft sich mit den Präventions- und Beratungsangeboten des öffentlichen Gesundheitswesens und der AHF.

An zwei Nachmittagen pro Woche bietet der Checkpoint mit engagierten und hochkompetenten HIV-Schwerpunktärzt*innen Informations-, Test- und Behandlungsmöglichkeiten für STIs.

Infektionen können hier direkt therapiert werden, bei HIV und Aids sind schnelle Termine in den Schwerpunktpraxen für deren Behandlungs- und Betreuungsangebote möglich. Bei Bedarf gibt es kostenfreie Abgabe der PrEP auch für Nicht-Versicherte. Denn der Checkpoint möchte mit seinem Angebot vor allem jene Menschen erreichen, die von den existierenden Präventionsprogrammen nicht erreicht werden und keinen Zugang zu den bestehenden Versorgungseinrichtungen finden. Die Kooperation mit der neuen „Clearingstelle“ im Gesundheitsamt für nicht Krankenversicherte kann dabei weitergehende Behandlungen durch eine Überleitung in regulären Krankenversicherungsschutz erleichtern.

Foto: Hartmuth Schröder

„Damit wird Prävention und Behandlung bei HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu einem Angebot nicht mehr nur für die, die gut versichert sind oder es sich eh leisten können“, so Stefan Majer über die Arbeit des Checkpoints.

„Das Modellprojekt war zunächst auf zwei Jahre befristet und ist aufgrund des großen Erfolgs ein dauerhaftes Angebot geworden“, erklärt Majer weiter. „Im Jahr 2022 wurden mehr als 2.000 Patient*innen erreicht, die meisten aus Frankfurt, aber 35% aus allen Teilen Hessens und darüber hinaus ein Drittel ohne deutschen Pass“. Anfang Juli ging Stefen Majer nach 12 Jahren Dezernatsarbeit in Frankfurt in Ruhestand – der Checkpoint bleibt weiter bestehen.

Checkpoint Frankfurt im Gesundheitsamt, Zeil 5, Frankfurt, Mo 15 – 18 Uhr und Do 14 – 18 Uhr (nicht an Feiertagen), www.checkpointfrankfurt.de

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