CSD Stuttgart: #Schaffe, schaffe – bunter werden

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Foto: IG CSD Stuttgart e.V.

Echt schwäbisch ist das diesjährige Motto des CSD Stuttgart. Es ist aber nicht nur angelehnt an das Sprichwort „Schaffe, schaffe, Häusle baue“, sondern schlägt im 20. Jubiläumsjahr des CSD Vereins den Bogen zurück zu dessen erstem CSD-Motto „Stuttgart ist bunt“.

Eine Menge Stolz schwingt schon mit, wenn der CSD Verein Stuttgart auf seine 20 Jahre zurückblickt; denn neben bekannten Queer-Metropolen wie Köln oder Berlin kann Stuttgart sich durchaus behaupten: Hier wird – gemessen an den Besucher*innenzahlen – nicht nur Deutschlands drittgrößter CSD gefeiert, dessen Ursprung sogar bis ins Jahr 1979 zurück reicht, als unter dem Titel „Homobefreiung“ die erste Demo für queere Rechte in Stuttgart stattfand.

„Szenekneipen wurden toleriert, Paragrafen dafür ignoriert. Die geschah bereits zu Zeiten, als Homosexuellen in den sich ihrer Toleranz rühmenden Metropolen noch von der Polizei nachgestellt wurde“, heißt es in einer Erklärung des CSD Vereins zur langjährigen Kultur von Akzeptanz und Toleranz in Stuttgart.

„Allerdings sorgt auch eine aktive und engagierte LSBTIQ*-Szene alleine nicht für ein buntes Stuttgart. Vielmehr braucht es auch eine Mehrheitsgesellschaft, die dieser Vielfalt offen begegnet“, so der CSD Verein weiter. „Der Weg zu einer bunteren Gesellschaft ist ein langer Prozess, den wir vor vielen Jahren eingeleitet haben und an dessen Ende wir noch lange nicht angelangt sind“.

Foto: IG CSD Stutrtgart e.V.

Genau darauf zielt das Motto 2021 ab: „Es liegen noch große Aufgaben vor uns, dessen müssen wir uns zum einen bewusst sein und zum anderen müssen diese Missstände sichtbar für alle sein“. Beispielhaft nennt der Verein die Modernisierung des Abstammungs- und Personenrechts sowie des Transsexuellen-Gesetzes, Verbot der Konversionstherapien zur „Heilung“ von Homosexualität, eine realistische Regelung für Blutspenden von homo- und bisexuellen Männern oder eindeutige Regelungen für LSBTIQ*-Geflüchtete – „diese Aufzählung könnte noch eine ganze Weile so fortgeführt werden“, so der Verein. Also muss weiterhin angepackt werden – „Schaffe, schaffe – bunter werden“.

Der CSD Verein plant derzeit für den 31. Juli eine Polit-Parade in der Stuttgarter Innenstadt sowie eine queere Infomeile am 31. Juli und 1. August auf dem Schlossplatz als Alternative zum „Hocketse“-Straßenfest. Auch die CSD Kulturtage sollen vom 16. Juli bis 1. August mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Diskussionsrunden für queere Sichtbarkeit sorgen.

www.csd-stuttgart.de

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