Das Theater im Theater

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Foto: raumlabor Berlin

Der Mousonturm kontert den Abstandsregeln mit einer kreativen Lösung: Eine Art Kolosseum wird ab Herbst im Theatersaal installiert und dient als Zuschauer- und Theaterraum. Gäste nehmen in von einander getrennten Lounges Platz, von denen aus sie die Stücke im Inneren des Theaterrunds verfolgen können. Alle Produktionen, die in diesem „Theater im Theater“ stattfinden, werden speziell für den neu geschaffenen Raum inszeniert.

„Wir sehen die momentane Situation auch als Chance, Eingefahrenes aufzulockern“, kommentierte Mousonturm-Chef Matthias Pees bei der Pressekonferenz zur neuen Spielzeit.

Er sieht als Hauptaufgabe, das Vertrauen des Publikums zurückgewinnen; zum einen mit dem Theater als gesundheitlich unbedenklichen Ort, aber auch als Ort, „der nicht nur Überrest eines Theaters aus besseren, Vor-Corona-Zeiten ist, das nicht nur als defizitär erlebt wird, sondern das die Menschen wieder Lust haben zu besuchen und in dem sie gemeinschaftlich zusammen kommen und was erleben können“.

Der amorphe Rundbau aus Holz und Lehm ist eine Zusammenarbeit mit dem Berliner „raumlabor“, dem „Kollektiv für darstellende Architektur“. Er bietet Platz für maximal 38 Besuchende und soll ab September für die folgenden sechs Monate im großen Theatersaal Mousonturm installiert bleiben.

Als Auftakt wird das britisch-deutsche Theaterkollektiv Gob Squad ab dem 3. September die Frankfurter Fassung ihrer multimedialen Performance mit dem bezeichnenden Titel „Show me a good Time“ zeigen.

Foto: Dorothea Tuch

Der Mousonturm bleibt darüber hinaus auch außerhalb des Theatersaals aktiv: Die Reihe „Digitaler Mousonturm“ mit Online-Screenings und -Live-Performances wird fortgesetzt, ebenso wird es Projekte im urbanen Raum geben; zum Beispiel den musikalisch-performativen Spaziergang „Terminal X – Building Our Future“, mit dem die Theatermacherinnen Julia Mihály und Maria Huber durch den Frankfurter Stadtwald führen (von 21. bis 23. August).

Das Festival „Summer in the City“, das jedes Jahr während der Theaterferien eine Reihe ausgewählter Musiker*innen und Bands im Musikpavillon des Palmengartens präsentiert, musste in seiner gewohnten Form abgesagt werden; als kleines Trostpflaster spielen zwischen dem 28. und 30. August drei Bands für kleines Publikum: Die Musikerin Mine, die mit ihrem Jazzgesang, abwechslungsreichen Arrangements und einem musikalischen Fuhrpark aus Synthesizern, Streichern, Flöten, Orgeln und einem Dudelsack beweist, dass deutsche Popmusik nicht langweilig sein muss. Die Lokalmatadoren „The OhOhOhs“ bringen ihre konzertante Clubmusik gleich als Doppelvorstellungen, genau wie die Berliner Band um Dota mit ihrer charismatischen Frontfrau, der Singer-Songwriterin Dota Kehr. Den Abschluss bildet die TITANIC BoyGroup, die „Supergroup der Satireszene“.

Einfach kreativ durch die Krise!

Mehr Infos zu den Veranstaltungen über www.mousonturm.de

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