Diva aus Leidenschaft

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Foto: Jan Luley @luleyfotos

Sie liebt Federn, Glanz und Glitter – und Chansons der 1920er und 1930er, Melodien aus Musical, Jazz und Film: Lady Amanda Kayne singt live zur Begleitung des renommierten Pianisten Jan Luley und entführt in die schillernde Welt der Verwandlungskunst – getreu dem Motto: „Travestie, Travestie – so etwas erlebten Sie noch nie“! Und in der Tat kann man sich nicht nur auf eine glamouröse Show freuen, sondern vor allem auch auf einen musikalisch anspruchsvollen Abend mit ganz eigenen Interpretationen bekannter Lieder.

„Ich bin im Bereich der Chansons und Musicals unterwegs, auch die eine oder andere Operette ist mit dabei. Und wenn Lady Amanda Kayne Klassiker wie ‚Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt‘ singt, wird man es nicht sofort wiedererkennen“, verspricht Patrick Franke, die Person hinter Lady Amanda Kayne.

Foto: Mike Franke

„Ich habe als Patrick auch schon immer gerne gesungen, unter anderem im Extra-Chor des Stadttheaters in Gießen“. Auch die Lust am Verkleiden hatte Patrick schon im Jugendalter: „Ich habe erste Bühnenerfahrungen als Travestiekünstlerin schon mit 16 oder 17 gemacht“, erzählt er. Als er seinen heutigen Ehemann und Geschäftspartner Mike kennenlernte (beide sind Leiter des Klavierhauses C. Bechstein Centrum Frankfurt), legte Lady Amanda Kayne eine Pause ein. 2017 beflügelte es ihn erneut – und nun gibt es das neue abendfüllende Programm „An deiner Seite“.

Die Travestie ist dabei mehr als die bloße Lust am Verkleiden: „Ich schlüpfe gerne in andere Rollen. Und es ist tatsächlich auch nur eine Rolle für mich. Also, auf der Bühne bin ich Lady Amanda Kayne, und wenn ich nach Hause komme, bin ich wieder im Patrick. Travestie ist eine Kunstform. Travestie stammt aus dem Griechischen, aus dem Altgriechischen, aus der Antike, wo es üblich war, dass nur Männer am Theater gespielt haben.

Um Frauenrollen zu mimen, haben sie am Anfang eine Maske getragen und später haben sie Frauenkleider angezogen. Die Rolle der Lady Amanda Kayne nehme ich sehr ernst. Ich mache das auch, weil ich meinen eigenen Beitrag zur queeren Community leisten möchte. Das ist für mich sehr wichtig, weil ich die überall hoch gepriesene Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft so nicht sehe. Da ist noch eine ganze Menge Ausbau-Potenzial drin“. Viva la Diva!

2.12., Papageno Musiktheater, Palmengartenstr. 11, Frankfurt, 20 Uhr, Infos auf Facebook

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