Federleicht auf den Punkt gebracht

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Foto: Dominik Mentzos

Die Dresden Frankfurt Dance Company kooperiert für ihr neuestes Programm erneut mit dem Ensemble Modern. Wir haben Jacopo Godani, den künstlerischen Direktor der Dresden Frankfurt Dance Company, bei den Proben zur neuen Choreografie besucht.

Foto: Dominik Mentzos

Die Stimmung im Probensaal ist eine eigene Mischung aus absoluter Konzentration und den mitunter federleicht wirkenden Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer. Entspannt und dennoch auf den Punkt gebracht. Es wird ausprobiert und wieder verworfen, aber auch gelacht. Jacopo Godani erklärt vor allem, welche Stimmung die Szene haben soll und wie diese Atmosphäre mit kleinen Details erzeugt werden kann: „Wenn du die Hand so hältst, ist das keine Geste mehr, sondern dann haben wir Struktur“.

Für den neuen, dreiteiligen Ballettabend hat der Choreograf klare Vorstellungen: „Ich will die Intimität unserer Arbeit im Studio auf die Bühne bringen. Das Publikum soll genau diese Details miterleben können“, erklärt Godani. Dafür werden Bühne und Zuschauerraum im Bockenheimer Depot neu aufgeteilt: „Wir werden an drei Seiten des Bühnenraums Zuschauerplätze haben, die bis an den Tanzboden reichen, mit möglichst wenig Abstand zwischen Publikum und Tänzern. Das gibt uns viele neue Möglichkeiten, auch weil wir in drei Richtungen tanzen und nicht wie herkömmlich nur nach vorne gehen“.

Foto: Jörg Baumann

Die Musikstücke des Abends wurden gemeinsam mit dem Ensemble Modern ausgewählt und enthalten Kompositionen von Johannes Motschmann, Béla Bartók und Johannes Schöllhorn. Das Orchester nimmt die vierte Bühnenseite ein. „Wir werden zum Teil auch hinter den Musikern tanzen“, meint Godani. „Das Stück von Johannes Motschmann wurde speziell für das Ensemble Modern komponiert, es ist sehr rhythmisch, was mich für die Choreografie stark inspiriert hat“.

Ein ganz anderes, minimalistisch-meditatives Bild entsteht zur getragenen Musik von Johannes Schöllhorn: Die Tänzer bewegen im Halbdunkel einen goldenen Quader über die Bühne, Schatten tanzen und über der Szenerie schweben heliumgefüllte Kissen wie fragile Meerestiere. Federleicht und dennoch auf den Punkt gebracht.

12.12., Bockenheimer Depot, Carlo Schmid Platz, Frankfurt, 20 Uhr, weitere Vorstellungen vom 13. – 15.12. und 18. – 22.12., www.dresdenfrankfurtdancecompany.com

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