IM RAUSCH

by

Foto: wobigrafie / pixelio.de

Sex und Drogen – für viele Männer gehören dies zusammen. Der Begriff „Chem Sex“ taucht in Dating-Plattformen immer häufiger auf.

Die AIDS-Hilfe Frankfurt weiß aus Erfahrung, dass sich bestimmte Muster im Konsum von Rauschmitteln ergeben haben: Für einige ist die Kombination von Sex und Drogen nicht abwegig, für andere sogar zwingend. Unterschätzt wird in diesem Zusammenhang häufig die Gefahr von Abhängigkeiten, insbesondere beim Gebrauch von chemischen Drogen wie Amphetaminen, Crystal Meth oder Ketamin. Darüber hinaus beobachtet die AIDS-Hilfe, dass wohlbekannte Safer-Sex-Empfehlungen im Rausch häufig außer Acht gelassen werden.

Ein auf die Zielgruppe passendes Beratungsangebot zum Thema „Sex und Drogen“ fehlt derzeit in Frankfurt – die klassischen Drogenberatungsstellen haben oftmals keinen Bezug zur schwulen Sexualität. Auf vermehrte Anfragen reagiert nun die AIDS-Hilfe Frankfurt und bietet ab März ein neues wöchentliches Beratungsprogramm für betroffene Männer an.

Im Beisein von erfahrenen Fachleuten kann man sich hier nicht nur informieren, sondern auch offen über Probleme reden – denn neben der körperlichen Abhängigkeit leiden oftmals auch andere Lebensbereiche wie soziale Kontakte, Freizeiterleben oder die Partnerschaft unter dem Drogengebrauch. Die Gruppe versteht sich dabei als ausstiegsorientiert und möchte Wege aufzeigen, Sex ohne Drogen zu genießen. Ein gewisses Maß an Selbstreflektion und ein grundlegendes Problembewusstsein der Teilnehmer wird vorausgesetzt.

„Man muss auch beachten, dass das Phänomen Sex und Drogen weiter in unserer Gesellschaft verbreitet ist, als man vielleicht denkt“, meint Carsten Gehrig, Fachbereichsleiter Psychosoziales und Prävention der AIDS-Hilfe Frankfurt. „Wichtig ist, dass dafür niemand verdammt wird, es gibt keine Aufteilung in gute Menschen und böse Konsumenten“, betont Gehrig.

Drogen und Sex – Gesprächsgruppe für Männer, ab 7.3. jeden Dienstag, AIDS-Hilfe Frankfurt, Friedberger Anlage 24, 2. OG, 19 Uhr

Mehr Infos über www.frankfurt.aidshilfe.de und david.olaopa@frankfurt.aidshilfe.de

Back to topbutton