Neue Wahrheit?

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Foto: Collection H. G.

Die aktuelle Ausstellung im Schweinfurter Museum Georg Schäfer beleuchtet die Anfänge der kommerziell nutzbaren Fotografie.

Der französische Maler Louis Daguerre war Mitentwickler der 1839 vorgestellten „Daguerreotypie“, die bereits als Vorläufer der Fotografie qualitativ hochwertige Ergebnisse von erstaunlicher Detailtreue lieferte. Allein wegen der naturgetreuen Abbildungen galt die Fotografie im Gegensatz zur Malerei als „neue Wahrheit“, wurde aber aufgrund des mechanischen Schaffungsprozesses lange Zeit nicht als Kunstform anerkannt.

Foto: Collection H. G.

Die Detailtreue der Daguerreotypie-Aufnahmen zeigt die Ausstellung anhand überdimensionaler Abzüge – was zu Daguerres Zeit übrigens noch nicht möglich war, denn als belichtete Metallplatten waren Daguerreotypie-Aufnahmen immer Unikate. Was sie natürlich aus heutiger Sicht umso kostbarer macht.

Die Ausstellung beleuchtet auch weitere Fotografie-Erfindungen wie die Stereofotografie, die mit einem eigens dafür konzipierten Stereofotografie-Betrachtern dreidimensionale Wirkung ermöglichten, oder das erste Verfahren zur Vervielfältigung von Fotografien.


Foto: Collection H. G.

Natürlich gibt es auch echte Fotos zu sehen: Gezeigt werden neben vielen Portraits auch Landschafts- und erste Reisefotografien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Auch Sozialkritik wird nicht ausgeklammert: So zeigen die Arbeiten „Streetlife of London“ des britischen Fotografe-Pionier John Thomson Bettler und Schuhputzer; in der Ausstellung werden sie Portraits von Victor Hugo und Eugène Delacroix gegenübergestellt.


Neue Wahrheit? Kleine Wunder! Die frühen Jahre der Fotografie“, noch bis 9. Januar 2022, Museum Georg Schäfer, Brückenstr. 20, Schweinfurt, www.museumgeorgschaefer.de

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