Queer Filmfest Weiterstadt

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Foto: Salzgeber

Das größte queere Filmfestival der Rhein-Main-Region beweist mit seinem diesjährigen Programm erneut, dass queere Themen auf der ganzen Welt präsent sind und Filmemacher*innen ganz unterschiedliche Aspekte für großartige Filme aufgreifen.

Dem möchte auch das Team des Festivals gerecht werden: 

„Uns ist wichtig, alle Formen queeren Lebens und Erlebens zu zeigen“, heißt es in der Ankündigung.

Und das ist gelungen: Egal ob Coming-out in allen Formen, Migrationsgeschichten, Konfrontation mit religiösen oder gesellschaftlichen Zwängen in unterschiedlichen Ländern der Welt oder einfach ergreifende Liebesgeschichten, Krimis oder Dokumentationen – die 27. Ausgabe des Queer Filmfest Weiterstadt hat alles!

Foto: Arsenal Film

Das Melodram „Das Blau des Kaftans“ spielt in Marokko: Halim und seine Frau Mina betreiben eine Kaftan-Schneiderei. Was Mina weiß, aber sonst niemand: Halim ist eigentlich schwul. Als der junge Lehrling Youssef in die Werkstatt kommt, können die beiden Männer ihrer gegenseitigen Anziehung nicht widerstehen. Die feine Balance des Ehepaars droht zu kippen, doch der sensible Youssef weiß unaufdringlich seinen Platz einzunehmen.

Foto: Grandfilm / Reinhold Vorschneider

Im Frankfurt-Krimi „Bis ans Ende der Nacht“ wird der schwule Polizist Robert zusammen mit der trans Frau Leni als verdecktes Ermittler*innen-Paar in einen Drogenring eingeschleust. Es kommt zu Spannungen: Vor Lenis Transition waren die beiden ein echtes Liebespaar. Thea Ehre wurde für die Rolle der Leni auf der diesjährigen Berlinale als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Der Dokumentarfilmer Jochen Hicks meldet sich zurück mit dem letzten Teil seiner Berlin-Trilogie: Nach „Out in East Berlin“ aus dem Jahr 2013 und „My Wonderful West Berlin“ von 2017 kommt nun „Queer Exile Berlin“: In Berlin leben queere Menschen aus der ganzen Welt – freiwillig oder weil sie flüchten mussten. Heute sind schwul oder lesbisch nur zwei Begriffe von vielen, die das queere Universum ausmachen.

Die Tipps vom Filmfest-Team:

„Silver Haze“ erzählt die Geschichte der Londoner Krankenschwester Franky, die sich Hals über Kopf in eine Patientin verliebt. Franky stammt aus einem heruntergekommenen Stadtteil und hat täglich mit ihrer Vergangenheit und sozialen Herkunft zu kämpfen. Als sie Florence kennenlernt, ändert sich Frankys Leben.

Foto: Viking Film

In der Doku „Kokomo City“ werden vier trans Sexualarbeiterinnen in New York und Georgia portraitiert. Alle sprechen offen über Tabuthemen, ihre Körper, ihr Begehren, aber auch die Fetischisierung, die sie erfahren. Ihre Liebhaber kommen ebenfalls zu Wort. „Kokomo City“ wurde mit dem Publikumspreis der Panorama-Sektion auf der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet.

Foto: Magnolia Pictures

Freuen kann man sich außerdem auf drei Kurzfilm-Programme: Der Kurzfilm-Brunch und die Kurzfilmnacht im Koki Weiterstadt sowie ein Best-of dieser beiden Specials im Darmstädter Programmkino REX. Das Programm-Special der mittellangen Filme (kürzer als 60 Minuten) ist diesmal lokal bestückt, das heißt es präsentiert drei Filme von Regisseur*innen aus Darmstadt. Als weitere Neuerung wird im Rahmen des Festivals auch der queere „Don Quijote“-Filmpreis der International Federation of Film Societies IFFS verliehen.

19. – 31.10., Queer Filmfest Weiterstadt, alle Infos über www.queer-weiterstadt.de

Festivalorte: Kokoi Weiterstadt und Programmkino REX in Darmstadt

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