Spurt zum Lauf für mehr Zeit

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Foto: elHiT

Knapp 4.300 Läufer und Läuferinnen waren es im vergangenen Jahr – „dieses Jahr wollen wir die 5.000er Marke knacken“ – da ist Anika Pilger, Organisatorin vom Lauf für mehr Zeit, zuversichtlich. Der Lauf für mehr Zeit, der Benefizwettlauf zu Gunsten der AIDS-Hilfe, findet in diesem Jahr am 10.9. statt. Auf dem Opernplatz gibt es ein Fest mit Bühnenprogramm, Speise- und Getränkeständen sowie vielen Möglichkeiten zum Spenden. Der Fünf- und der Zehn-Kilometer-Lauf durch Frankfurts Innenstadt – zwei von mehreren Lauf-Möglichkeiten – bilden den sportlichen Rahmen.

Für die Arbeit der AIDS-Hilfe Frankfurt ist der Lauf für mehr Zeit unsagbar wichtig, denn mit den Spenden-Erlösen werden Präventionsprojekte finanziert. „Die Wege des sich Schützens bleiben trotz der medizinischen Erfolge ein Thema“, meint Christian Setzepfandt, Vorstand der AIDS-Hilfe. „Das sexuelle Verhalten hat sich verändert, und darauf reagieren wir mit unseren Präventions-Botschaften“. Die HIV-PrEP, eine medikamentöse Therapie zur Verhinderung von HIV-Infektionen, aber auch die rasant steigende Zahl von Sex unter Gebrauch von harten Drogen nennt er als Beispiele. „Studien in England haben gezeigt, dass seit der dortigen Einführung der PrEP die HIV-Neuinfektionszahlen sinken. In Folge gibt es aber auch mehr ungeschützten Sex und einen Anstieg bei anderen Geschlechtskrankheiten. Bei der Kombination von Drogen und Sex vermischen sich Ekstase und Exzess, auch hier gilt es über die Risiken zu informieren. Und außerdem gibt es noch immer geschätzt 10.000 Menschen in Deutschland, die nichts von ihrer HIV-Infektion wissen“.

Dr. Gaby Knecht vom Infektiologikum Frankfurt ergänzt: „Die Behandlungsmethoden für HIV werden sich weiterentwickeln, aber eine Heilung wird es, zumindest in meiner Berufszeit, vorerst nicht geben. In 10 Jahren könnte ein Impfstoff kommen. Die PrEP ist daher eine der neuen Säulen der Präventionsarbeit und betraut auch uns Ärzte mit neuen Aufgaben. Wir sind gespannt, ob es in Deutschland ähnlich sinkende HIV-Neuinfektionszahlen gibt wie in England“, meint die Ärztin. Allerdings müsse sich der Preis des Medikaments von derzeit 650 bis 800 Euro pro Monatspackung deutlich verringern; in England wird das Medikament für rund 80 Pfund verkauft.

Das Infektiologikum steuert als einer der Sponsoren des Lauf für mehr Zeit die Läufer-T-Shirts bei. Mit einer Mischung aus Sachspenden, Werbung und finanzieller Unterstützung ist auch die Frankfurter Verkehrsgesellschaft VGF als Sponsor dabei – und das bereits seit 15 Jahren: Thomas Wissgott, VGF-Geschäftsführer, betont, dass die Bekundung der Solidarität gegenüber Menschen mit HIV und Aids seitens einer städtischen Einrichtung wie der VGF ein wichtiges Anliegen sei, neben der ideellen wie finanziellen Unterstützung der Arbeit der AIDS-Hilfe Frankfurt.

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Auch als Teilnehmer hilft man: Spendenläufer sammeln im Vorfeld Geld im Freundes-, Kollegen- und Familienkreis, das als Spende steuerlich absetzbar ist, aber auch die Startgelder der teilnehmenden Einzelläufer oder Teams unterstützen direkt die Präventionsarbeit.. Der Online-Anmeldeschluss ist der 2.9., Nachmelden kann man sich am Samstag vor dem Lauf sowie am Lauftag, jeweils an den Ständen der AIDS-Hilfe auf dem Opernplatz. Stolze 119.000 Euro kamen im vergangenen Jahr zusammen – auch das kann 2017 gerne übertroffen werden, meint Anika Pilger lachend.

10.9., Opernplatz, Frankfurt, 13 – 20 Uhr Straßenfest, 16 Uhr Startschuss zum 5-Kilometerlauf, 17 Uhr Startschuss zum 10-Kilometerlauf, Infos und Anmeldung über www.lauf-fuer-mehr-zeit.de

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