The Girl on the Train

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Fotos: Martin Kaufhold

Mit Hochspannung startet das English Theatre in die neue Spielzeit. „The Girl on the Train“ nach der Romanvorlage der britischen Autorin Paula Hawkins und nach dem gleichnamigen Film aus dem Jahre 2016 ist ein packender Psychothriller, der einen von der ersten Minute an mitreißt und nicht mehr loslässt.

Illustration: The English Theatre

Unverhofft findet sich Rachel Watson inmitten der Polizeiermittlungen zum plötzlichen Verschwinden von Megan Hipwell wieder. Megan ist die Nachbarin von Rachels Ex-Ehemanns Tom, der mit seiner neuen Ehefrau Anna zusammenlebt. Rachel gilt als wichtige Zeugin, da sie sich am Abend des mysteriösen Verschwindens der jungen Megan in der Umgebung des Hauses aufgehalten haben soll.

Doch Rachels Erinnerungen sind mehr als verschwommen: Die zu Depressionen neigende Alkoholikerin hat regelmäßige Trunkenheits-Blackouts – ein Grund, wieso Tom sich von ihr getrennt hat. Was hat Rachel wirklich am fraglichen Abend gesehen? Kann sie ihren zurückkehrenden Erinnerungen trauen? Welche Rolle spielen Megans Ehemann Scott, Megans Psychiater Kamal Abdic und Anna, Toms neue Ehefrau?

Auf eigene Faust versucht Rachel Licht ins Dunkel zu bringen – doch je mehr sie forscht, umso undurchsichtiger wird die Lage. Als Megans Leiche gefunden wird, rückt Rachel plötzlich in den Kreis der Verdächtigen.

Fotos: Martin Kaufhold

Fotos: Martin Kaufhold

Fotos: Martin Kaufhold

Regisseurin Psyche Stott („The Children“) hat ganze Arbeit geleistet: Ab der ersten Szene weiß ihre ungemein dichte Inszenierung zu fesseln. Herausragend ist dabei Darstellerin Laura Matthews in der Rolle der Rachel Watson; überzeugend und mitunter physisch mitfühlbar bringt sie die unangenehme Mischung aus ängstlicher Zerbrechlichkeit, hektischer Hysterie, spontanem Tatendrang und alkoholbedingter Lethargie auf die Bühne.

Das auf den ersten Blick spartanisch wirkende Bühnenbild aus vier weißen, bühnenüberspannenden und verschiebbaren Gerüsten unterstützt den Blick in Rachels fragile und verschobene Gemütszustände. Im Verlauf von Rachels eigenen Ermittlungen werden unschöne Geheimnisse aufgedeckt aber auch jede Menge falscher Fährten gelegt. Der Schein trügt bis zu Schluss und die haarsträubende Wahrheit übertrifft schließlich alle vorangegangenen Vermutungen. Ein echter Thriller!

Noch bis 6.11., The English Theatre, Gallusanlage 7, Frankfurt, Spieltage: Di – Sa 19:30 Uhr, So 18 Uhr, www.english-theatre.de

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