Weniger HIV-Infektionen

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Foto: Ketut Subiyanto, pexels.com, gemeinfrei

Während man bundesweit derzeit weiterhin mit hohen Coroninzidenzen zu kämpfen hat, gibt es für die HIV-Infektionen positive Nachrichten.

Laut den vom RKI für das Jahr 2020 veröffentlichten Zahlen sind die Neuinfektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben, bundesweit leicht zurückgegangen. In Hessen wurden für diese Gruppe 2019 noch 130 Neuinfektionen gemeldet, 2020 liegt die Zahl bei 95. Auch im Bereich der heterosexuellen Kontakte ist ein leichter Rückgang von 50 auf 45 Neuinfektionen zu verzeichnen.

Ob der Rückgang auf die verstärkte Anwendung der PrEP zurückzuführen ist, oder ob die Zahlen eine Reaktion auf die Coronapandemie sind, lässt sich allerdings nicht genau sagen. Lediglich die Zahl der Infektionen bei Drogengebraucher*innen ist mit 35 in Hessen gleich geblieben.

Christian Setzepfandt, im Vorstand der AHF, plädierte bei der Pressekonferenz zum diesjährigen Welt-AIDS-Tag generell für noch bessere Aufklärung zu Infektionskrankheiten; die Entwicklungen bei Corona erinnern ihn an die Anfänge von Aids, wo neben Unwissenheit vor allem die Angst schlechte Ratgeber in der Bekämpfung waren und sind. Angst- und ideologiefreie Information seinen wichtig, um handlungsfähig zu bleiben.

„Informiert euch richtig, verfallt nicht in Angst und passt euer Verhalten entsprechend an“, meint Setzepfandt. Sex ist ein menschliches Bedürfnis und wird auch weiterhin stattfinden, so Setzepfandt weiter; daher sei ein vernünftiger Umgang mit Infektionskrankheiten im Alltag unabdinglich.

Das gelte im Übrigen auch für Corona. Im Bereich HIV und Aids sei die AHF ein guter Partner für Aufklärung. Daneben beinhaltet die Strategie vor allem: Testen, testen, testen. „Je mehr Menschen von ihrem Status wissen, desto schneller kann man medizinisch dafür sorgen, dass sie nicht mehr infektiös sind – und das ist das Ziel“, sagt Setzepfandt. Auch der Zugang zur PrEP-Therapie müsse weiter ausgebaut werden.

Die finanzielle Lage der AHF bleibt indes auch in diesem Jahr prekär: Alle Veranstaltungen, die Spendengelder hätten generieren können, haben auch 2021 nicht oder nur in kleinem Umfang stattgefunden – in den letzten zwei Jahren fehlen Einnahmen von rund 200.000 Euro. Die AHF bittet daher nicht nur um Spenden, sondern fordert von Stadt und Land eine stärkere Beteiligung an der finanziellen Unterstützung – in Zahlen bedeutet das jährlich 300.000 Euro zusätzliche Mittel, allein um die Arbeit der AHF aufrecht erhalten zu können. Weitere 300.000 Euro seien nötig, um HIV- und STI-Testangebote noch besser zugänglich und kostenlos anbieten zu können.

www.frankfurt-aidshilfe.de, www.maincheck.de

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