ZWEI JAHRE BI OPEN: SICH AN ANDERE UFER WAGEN

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Im August feiert die Bi Open Party, der monatliche Treff für homo-, bi- und transsexuelle Leute in der Metropol Sauna, ihr zweijähriges Bestehen. Das GAB Magazin hat Bi Open-Macher Bastian, Bruder von Michel, der derzeit die Party leitet,  zum Interview getroffen.

Foto: Jeff Marano

Wie erlebt ihr als Veranstalter die Party?

Die Party hat nach und nach immer stärker eine lose Community gebildet, die davon getragen wird, dass auch wir als Veranstalter, erst wir beide, jetzt wegen meines Umzugs nach Berlin nur Michel, vor Ort sind. Toll ist, dass sich ein ganz eigener, gepflegter Umgangscode gebildet hat, der die Bi Open zu einer besonderen Veranstaltung in der Metropol Sauna macht. Viele verschiedene Menschen treffen sich hier, haben einen netten Abend, und manchmal entsteht auch mehr. Am meisten fühlen sich bisexuelle Männer angesprochen, denn die männliche Bisexualität ist noch das größte Tabu. Viele hetero- aber auch homosexuelle Paare kommen vorbei, auch einzelne Frauen, Transsexuelle … eine wilde, schöne Mischung. Überrascht und bestätigt hat uns die Aussage einiger schwuler Stammkunden, dass die Bi Open einfach eine besonders angenehme, ausgelassene und offene Party ist – auch wenn sie nichts mit den anderen Geschlechtern anfangen würden. Und insgeheim hat sich schon auch der ein oder andere hier dabei ertappt, sich mal an andere Ufer zu wagen.

Die Bi Open expandiert auch in andere Städte – wie wird das Angebot dort angenommen?

In Essen hat die Metropol Sauna Frankfurt ein zweites Department eröffnet. Dort findet zeitgleich wie in Frankfurt nun auch die Bi Open statt. Sie muss sich dort noch entwickeln, aber man kann sagen, es geht aufwärts!

Gibt es ein Special zum zweijährigen Jubiläum in Frankfurt?

Wir werden das erste Mal eine Schaumparty anbieten, unser Resident-DJ barbecute björn, der seit Anfang an dabei ist, wird auflegen, Michel wird Aufgüsse mit Wodka machen, es gibt Freisekt und der Autor Taiji Tu wird einige seiner erotischen Geschichten zum Besten geben.

Zusatzfrage an den Fachmann: Wo verlaufen die Grenzen zwischen Sinnlichkeit, Sex und Porno?

Sinnlichkeit ist eine Offenheit gegenüber Eindrücken, Berührungen, eine Empfindsamkeit, die sich auch in Sex entäußern kann. Aber Sex ist nur ein kleiner Teil des Sinnlichen. Porno ist die Verwandlung von Sex und manchmal auch von Sinnlichem auf visueller Ebene. Dabei geht leider häufig die Sinnlichkeit verloren, denn Lust ist ein mentales Phänomen, etwas, das man nicht sehen kann. Porno muss das sichtbar machen, im Stöhnen, im Cumshot, mit besonderen großen, kleinen, dicken und dünnen Menschen und Extremitäten. Vielleicht entwickelt das auch seine ganz eigene, visuelle Sinnlichkeit …

1.8., Metropol Sauna, Große Friedberger Str. 7 – 11, Frankfurt, 17 – 2 Uhr, www.facebook.de/BiOpen.Sauna

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