Geena Tequila im LOCKDOWN-Interview

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Foto: M. Rädel

Die schillernde Dragqueen ließ ihr Publikum den Alltag vergessen und erfreute mit ihrer Bühnenkunst. Der Lockdown macht das unmöglich. Wir fragten nach bei Hamburgs Schrillster.

Wie wirken sich der Lockdown und die Pandemie beruflich auf dich aus?

Der zweite Lockdown führte dazu, dass der Hamburger Kiez sich wieder zu einer Geisterstadt gewandelt hat. Somit ist die Möglichkeit, Geld zu verdienen, wieder auf null gesunken. Neben der Travestie hatte ich auch endlich nach dem ersten Lockdown eine Arbeit in der Gastronomie gefunden – dieser ist natürlich auch wieder weg und das Gerenne zum Arbeitsamt geht wieder los.

Wer gibt dir in dieser Zeit Halt?

Den größten Halt gibt mir Amanda, aber auch der Verein #werwennnichtwir. Bei diesem bin ich aktuell ehrenamtlich tätig. In dem Verein sammeln wir Lebensmittel ein und geben diese an Bedürftige aus, welche durch die Pandemie – so wie ich – nicht mehr die Einnahmen haben, die sie gewohnt sind, und schlagartig von Hartz IV leben sollen.

Wovor hast du Angst?

Meine größte Angst ist es, dass der Kiez ausstirbt. Dass Kultur verschwindet. Dass Vielfalt bald nicht mehr existent sein könnte.

Was ist dir gerade eine große Stütze?

Eine große Stütze ist aktuell die Mahnwache für den Kiez, die wir auf dem Spielbudenplatz ins Leben gerufen haben. Dort halten wir einen stillen Protest ab, bei dem jeder gerne eingeladen ist. Gerne auch Hamburger Prominente ...

*Interview: Michael Rädel


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