Interview: „Dinner for One“ mal ganz anders

by

Eine ganz spezielle Version des Silvester-Klassikers bringt die Theatergruppe Pajette auf die Bühne des First Stage Theaters. Wir schnackten mit Daniel Pabst.

Wie kamst du zur Bühne?

Ich habe schon als Kind zu Hause immer die Bühne gebraucht. Ich hab in der Schule Theater gespielt und getanzt. Es war immer klar, dass ich den Prinzen spiele, insofern war das vorprogrammiert.

Damals aber noch den Prinzen ...

Ja. (lacht) Heute manchmal ja auch noch.

Und wie ging es weiter?

Ich bin für den Zivildienst nach Hamburg gezogen und habe mir sofort wieder eine Theatergruppe gesucht, weil mein Ziel weiterhin war, Schauspieler zu werden. Da war ein Lehrer der Stage School, der mich fragte, warum ich nicht Tanz, Gesang und Schauspiel verbinden will. Ich solle doch mal zum Vorsprechen kommen. Das wurde sehr lustig.

Warum?

Er hatte mir Lieder zum Einstudieren mitgegeben. So weit war das okay, wenn es auch nicht die einfachsten Lieder waren. Der Fauxpas war die Tanzaufnahmeprüfung. Ich hatte zur Vorbereitung im Fitnessstudio Aerobic-Kurse genommen. Ich dachte damals, das wäre ja wohl tanzen. Ich habe ganz schön blöd geguckt, als plötzlich Ballettstangen aufgebaut wurden und alle ihre Schühchen angezogen haben. Aber ich wurde trotzdem genommen.

Und wie war es?

Toll, aber unglaublich anstrengend. Du hast am Tag viele, viele Stunden Unterricht in verschiedensten Fächern: Gesang, Schauspiel, Theorie, Steppen ...

Und nun bist du mit deiner Theatergruppe PAJETTE wieder zurück – diesmal an die First Stage, der schuleigenen Bühne. Wer oder was ist PAJETTE?

Das sind Henriette Grawwert und ich. Sie ist ein ganz großer Teil meines Lebens. Wir haben uns auf der Stage kennengelernt und hatten direkt danach unser erstes Engagement an der Staatsoper in Bonn. Seitdem sind wir fast unzertrennlich und führen jedes Jahr auf Rügen ein Stück zusammen auf, das wir selbst schreiben. Meistens ist es ziemlich schräg, weil wir beide irgendwie den gleichen Sinn für Humor haben. So kam uns auch die Idee für „Dinner for One“.

Wie kam es denn dazu, dass ihr die Geschlechterrollen getauscht habt?

Henriette ist sehr klein, genau wie James, und ich sehr hochgewachsen und dünn, und so war die Rollenverteilung klar.

Was unterscheidet euer Stück vom Klassiker im Fernsehen?

Es fängt ganz normal an. Aber bei einem Gang fängt Miss Sophie dann an, den Gang zu bewerten für das Publikum – frei nach dem perfekten Dinner. Miss Sophie markiert dann auch noch eine Fischvergiftung, weil sie Fisch überhaupt nicht leiden kann, und irgendwie entwickelt sich das Ganze dann ... Den Rest müsst ihr euch anschauen. (lacht)

*Interview: Christian Knuth

28. – 31.12., Dinner for One, First Stage Theater, Thedestr. 15, Hamburg, S Altona, 19:30 Uhr, (30. + 31.12. zusätzlich um 15:30 Uhr), www.firststagehamburg.de

Back to topbutton