Die SPD und Simon Kuchinke: Queerpolitik als Hauptgang

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Foto: Roman Holst / instagram.com/roman_holst

Anders, als beim Wechsel Ole von Beust zu ...  (wir mussten googlen) Christoph Ahlhaus, der nur wenigen und auch nur als Wahlschreck im Gedächtnis blieb, hat sich Peter Tschentscher nach der Amtsübernahme von Olaf Scholz als 1. Bürgermeister einen guten bis hervorragenden Ruf hart erarbeitet und dabei voll auf die hanseatische Schiene gesetzt: Zurückhaltend aber bestimmt im Auftreten, aber auch bürgernah und vor allem wirklich interessiert wirkt Tschentscher, wenn er auf Presse, Verbände und Bürger trifft. Seine im hinnerk Interview noch neugierig formulierte Distanz zu queeren Lebenswirklichkeiten und ihren gesellschaftspolitischen Akteuren mangels Erfahrung, ist spätestens bei der zweiten Teilnahme am Hamburg Pride 2019 einer gefühlt freundschaftlichen Verbundenheit gewichen. Gelebte Akzeptanz kann aber auch sehr einnehmend sein. Sie ist bei der SPD in Hamburg schon lange auch für queere Anliegen Teil der politischen DNA.

Simon Kuchinke (Landesliste Platz 59). Queerpolitik als Hauptgang.

Die SPD hat diesmal einen expliziten Que(e)reinsteiger vor geschickt, um LGBTIQ*-Wähler*innen ein Angebot zu unterbreiten, das sich unterscheidet: Simon ist wohl einziger Kellner der fürs Rathaus kandidiert, sicher der einzige der im Gnosa gelernt hat und heute die Leckereien von Tim Mälzer serviert. Genau diesen Servicegedanken will er in der Politik nutzen, denn er meint, Politik habe sich besser zu erklären. Er will nah vor Ort sein, direkt ansprechbar, plant monatliche Veranstaltungen für die Community wenn er ins Rathaus kommt.

Außerdem schwul und für die SPD Altona auf Listenplatz 8 am Start: Nils Kramar.


Der LSVD-Vielfaltscheck

LSVD-Auswertung der Wahlprüfsteine der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben+Schwule in Hamburg zur Wahl der 22. Hamburgischen Bürgerschaft am 23. Februar 2020

Politik hat die Aufgabe, ein diskriminierungsfreies Lebensumfeld für alle zu schaffen. Sie muss es allen Menschen garantieren können, zu jederzeit, an jedem Ort und ohne Angst vor Anfeindung verschieden sein zu können; Sei es in der Schule, im Sportverein, im Pflegeheim, im öffentlichen Raum oder am Arbeitsplatz.

Respekt heißt die Formel für gutes gesellschaftliches Zusammenleben. Verachtung und Unterdrückung von Homosexualität, Bisexualität oder Trans*- und Intergeschlechtlichkeit sind kein hinzunehmendes Übel, sondern Ausdruck antidemokratischen Denkens. Im Vorfeld der kommenden Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 hat die LAG L+S Hamburg Wahlprüfsteine an die Parteien geschickt. Zu insgesamt 13 Themengebieten waren die Parteien gebeten, Farbe zu bekennen. Der LSVD hat die Antworten ausgewertet.

Hier geht es direkt zu den vollständigen Antworten der SPD

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