Ausstellung: Mut der Generationen

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Foto: Bethel Fath

Noch vor etwa einem halben Jahrhundert hatte der Soziologe Erving Goffman Homosexualität als „beschädigte soziale Identität“ bezeichnet. Seither hat die LGBTIQ*-Community auf ihrem Weg zur Akzeptanz und Gleichstellung vieles erreicht. Auch die städtische MÜNCHENSTIFT GmbH, die sieben Alten- und Pflegeheime betreibt, hat sich seit 2014 mit der Schaffung ihrer Stabsstelle Vielfalt ganz bewusst dieser Zielgruppe geöffnet: „Uns ist es wichtig, diskriminierungsfreie Räume für LGBTI*-Bewohner*innen und -Mitarbeitende zu schaffen. Die Vielfalt der Münchner Stadtgesellschaft soll sich bei uns widerspiegeln", so Geschäftsführer Siegfried Benker.

Seitdem finden in Häusern der MÜNCHENSTIFT immer wieder Veranstaltungen mit queeren Schwerpunkten statt. Neuestes Projekt: Porträts lesbischer Frauen unterschiedlicher Generationen und eine Ausstellung über Mut, Sichtbarkeit und Selbstverständnis. Für die Umsetzung wurden die Fotografin Bethel Fath und die Ethnologin Gertraud Rieger beauftragt. Sie wollten wissen: Wie sehen lesbische Frauen heute die Welt und wie schaut die Welt auf sie? Welche Lebensentwürfe sind denkbar und wie wollen Lesben die Zukunft und ihr Leben im Alter gestalten?

Am Ausstellungsprojekt nahmen zwanzig Frauen im Alter von 17 bis 87 Jahren teil. Der Clou: Die Frauen waren sich zuvor noch nie begegnet. „Wir veranstalteten sozusagen eine Art Blind-Date. Dies führte zu höchst spannenden und aufschlussreichen Dialogen", erinnert sich Gertraud Rieger. „Mutige und großartige Frauen zeigen sich und strahlen Selbstbewusstsein und Zufriedenheit aus und präsentieren sich in einer Pluralität, die bisherige verbreitete Vorstellungen über Lebensgestaltung erneuert und bereichert."

Die Ausstellung „Mut der Generationen. Lesbisches Selbstverständnis im Wandel der Zeit“ ist bis in den Herbst hinein in der MÜNCHENSTIFT-Hauptverwaltung Kirchseeoner Straße sowie im Haus Heilig Geist am Dom-Pedro-Platz in Neuhausen zu sehen.

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