„Sei du selbst!“

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Am 5. November wurde Pascal Nissing (21) aus München zum Mr Gay Germany gewählt. Wie er seinen Sieg erlebt hat und was er als Titelträger vorhat, berichtet er uns hier.

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Titelgewinn! Wie hat sich der Sieg am Abend der Wahl angefühlt?

Danke schön! Ich war sprachlos und überglücklich, dass mir so viele Menschen zutrauen, diese Rolle zu übernehmen.

Bist du stolz darauf, dass du es als Münchner Kandidat geschafft hast?

Total! Vor allen Dingen waren ja sowohl Vorentscheid als auch Finale in Köln, da hatten andere quasi Heimvorteil. Den Titel nach München zu holen, bedeutet mir viel, ist aber auch der großartigen Unterstützung aus meiner Wahlheimat zu verdanken.

Was ist seit der Wahl passiert?

In den letzten Wochen gab es einige Anfragen, bei Projekten mitzuwirken oder mich mit meinem Titel einzusetzen. Die Aktion „Vielfalt statt Einfalt“ hätte mich gern im Boot, auch die ColognePride-Gala in Köln hat mich angefragt oder der Red-Ribbon-Benefiz im Garry Klein. Dazu kommen Anfragen für Fotoshootings aller Art. Das ist für mich natürlich alles neu, macht aber auch total viel Spaß!

Welche Qualitäten hast du als Kandidat mitgebracht?

Besonders qualifiziert hat mich sicher meine bisherige Arbeit für die Münchner LGBT*-Szene, besonders im diversity München e. V. Dort bin ich bereits seit zweieinhalb Jahren Jugendleiter und seit drei Monaten auch einer der Vorstände. Davon abgesehen war sicher die Mischung aus Ausstrahlung, Wissen, Sportlichkeit und natürlich dem Willen, etwas für die LGBT*-Szene zu verändern, wichtig.

Und was davon hat deiner Meinung nach den Ausschlag für den Titelgewinn gegeben?

Ausschlaggebend war aus meiner Sicht, dass ich mit meiner Kampagne „Don’t Hide! be yourself – show yourself“ überzeugt habe, die das Herzstück meiner Kandidatur ist. Mit ihr möchte ich allen LGBT*s die Angst vor einem Coming-out nehmen und Mut machen, sich zu zeigen und zu der Person zu stehen, die man ist.

Dein Engagement bewegt sich ja vor allem in der Jugendarbeit. Warum liegen dir die Projekte so am Herzen?

Weil ich immer wieder sehe, was man damit alles verändern kann und wie vielen jungen Leuten geholfen wird. Davon abgesehen hatte ich selbst niemanden, mit dem ich mich während meines Coming-out austauschen konnte, wie es beispielsweise bei diversity möglich ist. Wir sollten stolz darauf sein, dass wir sind, wie wir sind, und eine Vorbildrolle für andere einnehmen. Deswegen setze ich mich dafür ein, anderen diese Möglichkeiten zu bieten und zu erhalten.

Was kann die Szene gerade für junge Schwule tun?

In der Szene geht es mir darum, darauf zu achten, wie wir uns gegenseitig behandeln. Wir erwarten ja Respekt und Toleranz von außen, so sollten wir uns auch allen Teilen der Community gegenüber verhalten.

Welche Aufgaben kommen in den nächsten Monaten auf dich zu?

Ich werde meine Kampagne bekannter machen und dafür kämpfen, mehr Anlaufstellen und Möglichkeiten zu bieten, damit junge Leute sich austauschen können. Davon abgesehen versuche ich, durch die Social-Media-Kampagne #donthide allen Menschen, die sich in irgendeiner Art und Weise verstecken, Mut zu machen. Des Weiteren findet im Mai nächsten Jahres die „Mr Gay World“-Wahl statt, bei der ich hoffentlich ebenso gut abschneide.

Gibt es Botschaften, die du als Mr Gay Germany verbreiten möchtest?

Ganz nach dem Motto meiner Kampagne: Versteck dich nicht, sei du selbst, zeige dich und kämpfe für deine Rechte und Ideale. Nur wenn wir alle zusammen an einem Strang ziehen, können wir endlich die uns zustehenden Rechte einfordern und bekommen. Nicht zuletzt: Unterstützt mich dabei, indem ihr mir beispielsweise auf Facebook verfolgt!

www.facebook.de/donthidelgbtiq

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