APULIEN: Oh, che bello!

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Mit über fünfzig Prozent Ebene ist Apulien die flachste Region Italiens. Mehr als 800 Kilometer Küste bieten beste Bedingungen für Strandbesuche und Roadtrips vor einzigartiger Kulisse. Im Gegensatz zur Amalfiküste auf der „anderen Seite“ ist Apulien noch ursprünglicher.

Die Region Apulien erstreckt sich von San Severo im Nordwesten über die Haupt- und Hafenstadt Bari bis hin nach Lecce im Südosten. Aber auch überall dazwischen trifft der Italienbesucher auf romantisch gelegene Dörfer und einzigartige Zeugnisse vergangener Zeiten. Die römische Kaiserzeit, die Renaissance sowie das Barock haben in Apulien ihre Spuren hinterlassen – sowie alte regionaltypische Bauweisen.

Foto: pixabay.com

Alberobello ist mit seinen gerade mal 10.000 Einwohnern eine recht kleine Stadt. Dennoch zieht es jedes Jahr zahllose Touristen in den Ort. Der Grund dafür sind die vielen Trulli, einfache Kegelhäuser, die nach dem Vorbild alter Hirtenhütten errichtet worden sind. In Alberobello ist die Dichte dieser Behausungen besonders hoch, auch wenn sie in der gesamten Region zu finden sind. Erklärung für das Trulli-Wabohu in Alberobello war eine Regelung des Königreichs Neapel im 17. Jahrhundert, nach der neue Ortschaften eine kostspielige Erlaubnis für ihre Gründung erstehen mussten. Der Graf von Conversano – der Feudalherr der Gegend – umging mit den Trulli dieses Gesetz, da sie durch ihre einfache Bauweise nicht als Häuser galten und Alberobello damit auch nicht als Siedlung.

Kleine Gassen

Nur eine knappe Autostunde von Alberobello entfernt befindet sich ein weiteres städtebauliches Highlight Apuliens. Auf einem Hügel gelegen, ist die Altstadt von Ostuni mit ihren kalkbesetzten Häusern und kleinen Gassen heute noch in gutem Zustand und bereits von Weitem gut zu erkennen. Die ehemalige Burg der Stadt ist zu großen Teilen zerstört oder durch Wohnhäuser ersetzt worden. Die Wachtürme hingegen sind noch immer existent. Von der Piazza della Libertà aus lässt sich Ostuni wunderbar entdecken. Wer mag, wandelt zu Fuß durch die schmalen Straßen der Stadt. Alternativ bietet sich eine Stadtrundfahrt auf motorisierten Rikschas an. Oder man lässt es sich ganz einfach in einem der vielen Restaurants in der Altstadt gut gehen und genießt die Aussicht auf die umliegenden Hügel und Dörfer.

Foto: Lukas Werlich

Gaylipoli

Die Hunderte Kilometer reichende Küste in Apulien bietet größte Abwechslung: Von exklusiven Strandklubs über wilde Strände bis hin zu Felsküsten ist der „Absatz“ Italiens sowohl für Wohlfühl-Urlauber als auch für Naturliebhaber zu empfehlen. Eine ganz besondere Szenerie eröffnet sich in der Bucht von Gallipoli ganz im Süden. Der kleine, aber feine Stadtstrand ist umgeben von der Altstadt des Ortes und absolut „instagrammable“. Im Sommer tummeln sich hier zahlreiche schwule Badeurlauber aus Rom und anderen italienischen Metropolen, was dem Küstenort seinen Spitznamen „Gaylipoli“ eingebracht hat. Nach einer Erfrischung im Meer darf in einem der vielen Läden nach Herzenslust geshoppt werden. Wer nach Gallipoli kommt, sollte in jedem Fall eine späte Abreise einplanen und ein Abendessen mit Blick auf den Sonnenuntergang nicht verpassen.

Foto: pixabay.com

Florenz des Südens

Eine ähnlich schöne Verbindung von Stadt, Meer und Geschichte widerfährt den Besuchern Monopolis. Unter der Kontrolle der Venezianer erlebte die Stadt dank ihrer strategisch günstigen Lage und des Hafens Ende des 15. Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Boom. Noch heute ist die Landestelle gut erhalten und scheint wie einem Filmset entsprungen. Zu den Must-see-Destinationen Apuliens zählen außerdem die Hauptstadt Bari, Lecce, das als Florenz des Südens bekannt ist, und die Nationalparks Alta Murgia und Gargano.

Foto: pixabay.com

Apulien verfügt mit Bari und Brindisi über gleich zwei Flughäfen, die von Deutschland aus angeflogen werden. Aber wieso einen Besuch nicht mit einem kurzen Abstecher in Italiens schönster Wusel-Metropole verbinden? Wo Motorroller durch enge Gassen kurven und die eine Pizza besser schmeckt als die nächste, da ist Neapel! Neapel ist aber nicht nur für seine Pizza und Motorroller berühmt. Der immer noch aktive Vulkan Vesuv vergrub 79 n. Chr. Pompeji, Herculaneum und Oplontis. Heute ist besonders Pompeji eine der spannendsten Ausgrabungsstätten Europas. Jedes Jahr finden mehrere Millionen Besucher ihren Weg in die Ruinen.

INFO

www.italia.it

Foto: pixabay.com

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