ST. PETERSBURG: CSD ERLAUBT – CSD VERBOTEN

Es klang von Anfang an sehr seltsam, dass ausgerechnet die Stadt, die als erste das sogenannte Homo-Propaganda-Gesetz erlassen hat, welches öffentliche Sichtbarmachung von Homosexualität bestraft, eine CSD erlauben soll. Jetzt ist im russischen Sinne auch alles wieder gut – der CSD in St. Petersburg durfte nicht stattfinden.

Die internationale Presse rätselte noch, wie eine Homosexuellenparade in einer Stadt ablaufen soll, die jegliche Zurschausstellung und öffentliche Erwähnung von Homosexualität unter Strafe gestellt hat, da sorgten laut Berichten schon die braven Bürger von St. Petersburg für zügige Wiederherstellung von Sitte und Moral. Eine riesengroße Anzahl von Bürgern hätte sich an die Behörden gewendet um die Parade zu verhindern, so zitiert die Presse einen Vertreter der Stadtverwaltung. Dem wurde selbstverständlich stattgegeben.

Russland bleibt damit schwulenpolitisch auf Konfrontation mit den westeuropäischen Staaten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte bereits 2010 das CSD-Verbot in Moskau als Verstoß gegen das Recht auf Versammlungsfreiheit gegeißelt. Moskau ignoriert das. •ck

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