Polen weiter homophob

Die Maßnahmen der Regierung gegen Homosexuelle würden von Tag zu Tag gefährlicher, kritisierte ein nach eigenen Angaben „beschämter“ Robert Biedron, Präsident der Kampagne gegen Homophobie. „Polen ist wie eine Insel, die von Tag zu Tag mehr vom Rest von Europa wegdriftet.“ Die Sprache der Kabinettsmitglieder erinnere fatal an eine „noch gar nicht so lange vergangene Geschichte“. Seine eigene Community forderte Biedron zu Taten auf. „Warten wir auf einen Zuwachs bei den Fällen von homophoben Gewalttaten? Warten wir auf die Einrichtung von Lagern für Schwule und Lesben? Ich denke, wir müssen handeln, bevor die Dinge sich in eine extreme Richtung entwickeln, nicht wenn die Situation schon da und nur noch wenig zu retten ist.“Doch auch die Europäische Union bezichtigte der Aktivist der fortwährenden Passivität. Sie sei in anderen Aufgabenfeldern schnell mit Sanktionen zur Hand. „Was passiert, wenn die Grundregeln der Gleichbehandlung und Antidiskriminierung gebrochen werden? Was passiert, wenn ein Minister eines Mitgliedsstaates regelmäßig Hassreden hält und zur Intoleranz ermutigt?“

Schützenhilfe erhielt der polnische Aktivist aus der deutschen Politik: Volker Beck, Erster parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion: „Wenn es um Menschenrechte geht, darf man keine falsche Rücksicht nehmen, egal ob es um Juden, ob es um Homosexuelle oder um Roma geht“, so Beck im Interview mit der Online-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“.

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