ESC-VORENTSCHEID: EIN SONG, DER ANDERS IST

© © NDR/Willi Weber

Gewinnen tut immer ein Song, der anders ist - lautet eine Eurovision-Weisheit. Und in der Tat machen sich die eher dem Mainstream verpflichteten Werke oft gegenseitig Konkurrenz, so dass der „andere", der besondere Song die besten Chancen auf den obersten Platz hat.

Beim diesjährigen Vorentscheid des Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen spielte das sicher eine Rolle. Denn das relativ unbekanntes Berliner Frauen-Trio um die ukrainisch-polnische Sängerin Ela stach eine kommerziell ausgesprochen erfolgreiche Band Unheilig ebenso aus wie die favorisierten Seemänner Santiano der die Rock-’n’-Roll-Band The Baseballs.

Die Newcomer-Band Elaiza hatten sich Ende Februar das letzte Ticket für den deutschen ESC-Vorentscheid in Köln gesichert. Die Musikerinnen hatten bei einem Clubkonzert in Hamburg die sogenannte Wildcard gewonnen und durfte nun in der Kölner Lanxess Arene gegen weitaus erfahrenere Musiker antreten.

Der Eurovision liebt solche Überraschungen - das zeigte der Vorentscheid einmal mehr, bei dem das Publikum ganz dem Rat des italienischen Experten Nicola Caligiore gefolgt zu sein scheint. Auf die Frage der Moderatorin Barbara Schöneberger, wie der Deutsche Song aus seiner Sicht sein solle, antwortete er: „Wählt einen authentischen Song, etwas worauf Ihr in Deutschland stolz sein könnt“.

Authentisch gab sich Elaiza, die deutsche Hoffnung beim Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen, alle Male und wir dürfen gespannt sein, zu welchen Höhen sich die Band noch aufschwingen wird. Denn, das haben sie versprochen, sie werden noch an ihrem Auftritt feilen.

Erhöhen dürfte Elaizas Chancen, auch in Osteuropa zu punkten, die teilweise russische Färbung des Songs „Is It Right'". Halb Chancon, halb Polka weist der ESC-Beitrag eine interessante musikalische Mixtur auf.

Respekt auch für die Band Unheilig, die von Teilen des Publikums ausgebuht wurden. Zu Unrecht, denn der Auftritt war ausgezeichnet, auch wenn es für den ein oder anderen offenbar wenig mit Eurovision-Musik zu tun hatte. Für Quoten sorgte der Graf beim Vorentscheid alle Male - allein durch seinen allseits gespannt erwarteten Auftritt. Auch dafür hat er Respekt verdient. •Marion Bleß

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