Aktuelle Studie: Deutschland ist tolerant und liberal

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„Wir“ gehören zum Wir. Homosexuelle belegen in einer aktuellen Umfrage, in der nach Personengruppen gefragt wurde, die zu einem „Wir-Gefühl“ dazu gehören, Platz zwei. Platz eins belegten überraschend „Menschen anderer Religionen“.

Foto: Gerd Altmann / CC0 / Public Domain

Es ist kurz vor der Wahl eine wirklich erstaunliche Nachricht, dass die sogenannte Flüchtlingskrise, Trump und andere, vor allem in Medien und im Netz heiß und teils hasserfüllt kommentierten „Aufreger“, wohl überhaupt nicht zu einer Spaltung oder Radikalisierung der deutschen Bevölkerung geführt haben. Für DIE ZEIT hat das Bonner infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft eine repräsentative Umfrage zur „politisch-seelischen Verfassung der Republik“ durchgeführt.

Wir-Gefühl

„Der Islam gehört zu Deutschland“ war einer der am schärfsten kritisierten Aussagen des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff. Auch Frau Merkel wiederholte diese Aussage abgewandelt. Der Aufschrei war riesig, offenbar entstammt er aber einer schrillen Minderheit, denn 82 Prozent der Befragten gaben an, dass Menschen anderer Religionen selbstverständlich zum „Wir“ dazu gehören. Dicht gefolgt: Homosexuelle mit 80 Prozent, Menschen mit einem anderen Lebensstil (73 Prozent) und Ausländer/Migranten (72 Prozent).

Die jeweils anderen prozentualen Meinungen lassen sich der Studie nach interessanterweise zu weit mehrheitlichen Anteilen rechtspopulistischen Parteien wie der AfD zuordnen. So schließt DIE ZEIT denn auch mit einer deutlichen Analyse:

„Eine der wichtigsten Konfliktlinien verläuft nicht zwischen den großen Parteien, zwischen links und rechts, sondern zwischen der liberalen Mehrheitsgesellschaft und einer rechtspopulistischen Minderheit.“

Wie laut diese Minderheit gegen alles wettert, was eine liberale Gesellschaft auszeichnet, zeigen aktuelle Reaktionen auf eine Kampagne der Deutschen Aidshilfe und des Präventionsprojektes ICH WEISS WAS ICH TU.

Foto: Deutsche Aidshilfe

Die Macher zu ihrem Projekt „Vielfalt gegen rechte Einfalt“:

„Ohne Vielfalt und Akzeptanz verschiedener Lebensweisen keine erfolgreiche HIV-Prävention. Wer diskriminiert, gefährdet die Gesundheit von Menschen.“

Die schrille Minderheit dazu:

Foto: IWWIT

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