Schwules Paar läuft 72 Meilen – eine für jedes Land, das Homos verfolgt

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Mit einem 30-stündigen Protestmarsch haben Matt Bundy und sein Partner Joe auf gesetzliche Homophobie weltweit aufmerksam gemacht. Das Paar von der britischen Insel Isle of Wight lief 72 Meilen für jedes Land der Welt, das Homosexualität verbietet. 

Foto: twitter.com/IWPride

Der Küstenwanderweg der Isle of Wight ist genau 72 Meilen lang. Das brachte Matt Bundy, Kurator des Isle of Wight Pride, auf die Idee ein Zeichen zu setzen. Nachdem er im letzten Jahresbericht der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) gelesen hatte, dass 72 Länder auf der Welt Strafgesetze gegen Homosexualität in ihrer Rechtsordnung verankert haben, beschlossen Matt und sein Mann Joe, den Küstenwanderweg ihrer Heimat zum Mahnmal zu machen, indem sie die Route in einem Stück laufen und dabei jede Meile einem Land widmen, in dem Homosexualität verboten ist. 

Am letzten Freitag war es so weit. Um 14 Uhr Ortszeit marschierten Matt und Joe los. Der Zeitpunkt war nicht zufällig gewählt. Matt und Joe entschieden sich bewusst für das Wochenende vor dem Commonwealth-Gipfel, bei dem in London 37 Staatschefs aus Ländern zu Gast sind, die gleichgeschlechtlichen Sex kriminalisieren (blu berichtete). Matt hatte auch Schreiben an die britische Premierministerin Theresa May und an Queen Elizabeth II. abgeschickt, um auf den Protestmarsch aufmerksam zu machen. Theresa May reagierte mit einem persönlichen Schreiben.

Am Samstagabend war die Mission erfüllt. Nach 30 Stunden ununterbrochenen Laufens (nur Essenspausen waren erlaubt gewesen) hatten Matt und Joe die Isle of Wight umrundet. 72 Meilen sind umgerechnet knapp 116 Kilometer. Die Organisatoren des Isle of Wight Pride hatten auf Twitter jede geschaffte Meile mit einem Shout-out für eins der 72 Länder gefeiert, denen der Marsch gewidmet war. Wie zur Belohnung für Matts und Joes Mühen verlieh Theresa May am Montag auf dem Commonwealth-Gipfel ihrem „tiefen Bedauern“ über die Anti-LGBTIQ*-Gesetze der Kolonialzeit Ausdruck und versprach, dass sich Großbritannien für Gleichberechtigung von LGBTIQ* einsetzen werde. 

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