Großbritannien stellt „LGBT Action Plan“ vor und sagt Konversionsverfahren den Kampf an

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Als „abscheulich“ verurteilt Theresa May Umerziehungsverfahren für Schwule und Lesben. Die britische Premierministerin will dem Grauen mithilfe eines Aktionsplans ein Ende setzen. Die Initiative fußt auf der bislang größten LGBTIQ*-Umfrage des Vereinigten Königreichs

Foto: facebook.com/theresa-may

108.000 Menschen haben sich an der ersten von der Regierung koordinierten LGBTIQ*-Umfrage in Großbritannien beteiligt. Die Ergebnisse sind einigermaßen niederschmetternd. Zwei Drittel der Befragten gaben an, Händchenhalten in der Öffentlichkeit zu vermeiden, um keinen Unwillen auf sich zu ziehen, zwei Fünftel gaben an, verbal oder körperlich wegen ihrer sexuellen Orientierung attackiert worden zu sein, davon verzichteten 90 Prozent auf eine Anzeige, weil die Attacken ja sowieso „ständig“ passierten.

UK-Premierministerin Theresa May zeigte sich „schockiert“ von den Ergebnissen und kündigte „konkrete Schritte, um Leben zu verbessern und Diskriminierung und Ungleichbehandlung zu beseitigen“ an. So sollen beim staatlichen Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) Berater eingestellt werden, die die „spezifischen Bedürfnisse von LGBT“ kennen. Auch sollen Antihomophobie- und Aufklärungsprogramme an Schulen gefördert werden. Ein besonderes Augenmerk legt May auf die immer noch verbreitete Praxis von Umerziehungstherapien für Schwule und Lesben, die sie als „abscheulich“ bezeichnet und denen sie mit einem Verbot beikommen will. 

Insgesamt sieht der „LGBT Action Plan“ 70 Maßnahmen zugunsten von LGBTIQ* vor. Theresa May veröffentlichte die Initiative nicht nur auf ihrem Facebook-Kanal, sondern auch in einem Zeitungsartikel, der am heutigen Dienstag in der Tageszeitung Daily Mirror erschien.

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