Gouverneurin drängt Cayman-Inseln zum Fortschritt bei LGBTIQ*-Rechten

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Am Ende ihrer Amtszeit als Gouverneurin der Cayman Islands fordert Politikerin Helen Kilpatrick progressivere LGBTIQ*-Gesetze für die karibische Inselgruppe. „Solche Gesetze und insbesondere die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften sind dringlich“, so die Britin in ihrer Abschiedsbotschaft.

Foto: gov.ky

Helen Kilpatrick war die erste weibliche Gouverneurin, die auf den Caymans amtierte, und sie wird es vorerst bleiben. Am 26. März tritt mit ihrem Nachfolger Anwar Choudhury (derzeit noch britischer Botschafter in Peru) ein muslimischer Mann in ihre Fußstapfen. Wie es um Choudhurys Haltungen in LGBTIQ*-Fragen bestellt ist, lässt sich schwer sagen. Er hat sich in der Vergangenheit kaum zu diesen Themen geäußert. Wohl auch deshalb brachte Kilpatrick in ihrer Abschiedsbotschaft, die eigentlich eher ein Resümee ihrer knapp fünfjährigen Amtszeit und eine Dankesrede für ihre Kollegen war, einen expliziten Appell für mehr Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen unter.

„Ich hatte in meiner Zeit als Gouverneurin die Ehre, einige Außenminister zu begrüßen. Sie alle nahmen positive Eindrücke mit. Eine Sache jedoch, auf die mich Minister bei ihren Besuchen immer wieder ansprachen, war das Fehlen von LGBT-Rechten auf den Cayman Islands“, so Kilpatrick in ihrer Abschiedsbotschaft. Sie spielt damit darauf an, dass es auf den Caymans bis heute weder ein gleichberechtigtes Schutzalter, noch Diskriminierungsschutz für LGBTIQ*, noch eine Registrierung gleichgeschlechtlicher Paare gibt. „Alle Besucher verliehen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Regierung Gesetze veranlassen wird, die die Caymans auf Augenhöhe mit der Europäischen Menschenrechtskonvention sowie ihrem eigenen Bill of Rights bringen, das Diskriminierung untersagt. Die Notwendigkeit solcher Gesetze und insbesondere der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ist dringlich. Ich dränge die Regierung dazu, in diesen Bereichen Schritte zu veranlassen, die die Rechte von LGBT-Mitgliedern der Caymans-Community voranbringen.“

Es ist davon auszugehen, dass Kilpatrick mit ihrem Appell auch auf den Rollback in einem anderen britischen Überseegebiet reagiert. Auf den Bermudas steht derzeit die Rücknahme der Öffnung der Ehe bevor (blu berichtete), ein weltweit einzigartiger Rückschritt, von dem Politiker und Aktivisten ein generelles Einknicken im Voranschreiten von queeren Rechten befürchten.  

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