„Wir beseitigen damit eine völlig aus der Zeit gefallene Ungleichbehandlung!“

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Die österreichische Bundesregierung will Homosexuellen, Bisexuellen und Trans den gleichberechtigten Zugang zur Blutspende ermöglichen.

„Wir beseitigen damit eine völlig aus der Zeit gefallene Ungleichbehandlung“,

sagte Gesundheitsminister und Grünen-Politiker Johannes Rauch am Freitag in Wien.

Die neuen Regeln zur Blutspende treten „in diesem Sommer“ in Kraft, wie ein Regierungssprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Laut einer neuen Verordnung der konservativ-grünen Regierung gilt künftig eine „drei mal drei Regel“ für alle: Wer innerhalb der letzten drei Monate mit drei verschiedenen Partnern Sex hatte, wird für drei Monate von der Blutspende ausgenommen – unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Künftig zähle nur noch das individuelle Verhalten und nicht, „wen man liebt oder wer man ist“, sagte Rauch.  

Foto: Patrick T. Fallon / AFP)

Individuelles Verhalten statt Gruppenzugehörigkeit entscheidend

Auch der größere Koalitionspartner der Grünen, die konservative ÖVP, habe der Verordnung zugestimmt. In den vergangenen Jahren hatte sie sich gegen Veränderungen beim Blutspenden gestellt. Bisher waren in Österreich von der Blutspende Menschen ausgeschlossen, die „riskante“ sexuelle Kontakte in den vergangenen zwölf Monaten hatten.  

Laut Aktivisten lehnten mehrere Organisationen, darunter das Rote Kreuz, auf dieser Grundlage Blutspenden von Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender ab - unter Verweis auf ein angeblich erhöhtes Aids-Risiko.  In jüngster Zeit hatten die USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Spanien, Italien und Israel es Homosexuellen, Bisexuellen und Transgender mit gesetzlichen Änderungen erleichtert, Blut zu spenden. *AFP/ck

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