Castro-Nichte will Kubas Ehe für alle „zügig“ umsetzen

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Bei der Eröffnung der kubanischen Tage gegen Homophobie und Transphobie hat Mariela Castro-Espín, Nichte von „Comandante“ Fidel und Tochter von Ex-Präsident Raúl, ihre Forderungen nach umfassender Sexualaufklärung in Kuba unterstrichen und eine baldige Einführung der Ehe für alle in Aussicht gestellt.  

Foto: facebook.com/cenesex/

Als Direktorin des kubanischen Zentrums für Sexualaufklärung CENESEX setzt sich Mariela Castro-Espín seit Jahren für die Belange von LGBTIQ* in ihrer Heimat ein. Dabei scheut sie auch Konflikte mit der Regierung nicht. Bei der Eröffnung des zweiwöchigen Programms der kubanischen Tage gegen Homophobie und Transphobie äußerte sich die 55-Jährige am Freitag erstmals umfassend zu den CENESEX-Plänen für die politische Post-Castro-Ära. Dabei verlieh sie nicht nur ihrem Vertrauen in den neuen Präsidenten Miguel Díaz-Canel Ausdruck, sie stellte auch eine baldige Einführung der Ehe für alle in Aussicht. 

Bezogen auf Díaz-Canel sagte Castro-Espín: „Er ist ein junger Mann, in dessen Zuständigkeitsbereich CENESEX schon in seiner Zeit als Leiter der kommunistischen Jugendunion fiel, er wurde also formal zu dem Thema geschult (...) Wir haben das Glück mit ihm jemanden zu haben, der sensibilisiert ist.“ Diese Aussage bestätigt Einschätzungen von queeren Aktivisten, die sich nach Díaz-Canels Wahl im April vorsichtig optimistisch gezeigt hatten (blu berichtete). Castro-Espín fügte aber auch hinzu, dass die Sensibilisierung für LGBTIQ*-Themen auch bei ihrem Vater, Ex-Präsident Raúl Castro, gegeben gewesen sei, sodass unter dessen Führung die Weichen für eine Öffnung der Ehe bereits gestellt worden seien: „Wir haben neue Vorschläge, die nicht das Aufsetzen neuer Gesetze zum Ziel haben, sondern vielmehr darauf abzielen, bestehende Gesetze aus unserer Verfassung anzupassen, sodass ein zügiges Vorankommen zum Beispiel bei Ehen für Menschen des gleichen Geschlechts möglich ist.“

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