Dürfen wir vorstellen? Trumps neue, queerfeindliche Pressesprecherin

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Kayleigh McEnany wurde letzte Woche zur neuen Pressesprecherin des Weißen Hauses in Washington erklärt. Queere Organisationen zeigten sich in der Folge, wenn auch nicht überrascht, so doch ziemlich entsetzt: McEnany hat sich mehrfach als Gegnerin von Queerrechten erwiesen  in ihrer neuen Position könnte das für die Community fatal sein.

Die 31-Jährige McEnany arbeitete als Journalistin und Kommentatorin unter anderem für den Fernsehsender CNN. Bereits im Wahlkampf 2016 unterstützte sie Donald Trump. Später wurde sie nationale Sprecherin für das republikanische Nationalkomitee, dann für Trumps Wiederwahlkampagne. Nun der vorläufige Höhepunkt ihrer Karriere: McEnany wird die neue Pressesprecherin im Weißen Haus.

McEnany bekommt den Posten als vierte, seit Trump seine Präsidentschaft begann. Ihre Ernennung entsetzte nicht nur queere Verbände, auch andere Organisationen und Medien stehen McEnany kritisch gegenüber. Die Zeitung The Guardian grub diverse verstörende Äußerungen der Trump-Unterstützerin aus. Darunter finden sich falsche Behauptungen ebenso wie rassistisch anmutende Spitzen gegen Barack Obama

Die queere Menschenrechtsorganisation GLAAD analysierte besonders McEnanys Bilanz zu Queerthemen, um zu zeigen: Sie ist eine Feindin der Community. 

Foto: Gage Skidmore / flickr.com

1. Sie glaubt, transgerechte Toilettennutzung sei eine Bedrohung für kleine Mädchen

Leider keine neue Wahnidee aus der rechten Ecke, dennoch nicht weniger schockierend. McEnany nutzte einen CNN-Auftritt, um sich gegen das Recht auszusprechen, dass transgeschlechtliche Menschen Toilettenräume aufsuchen können, deren Kennzeichnung nicht ihrem Geburtsgeschlecht entsprechen. Sie behauptete, die Folge sei perverser Voyeurismus, der das Wohlergehen von Frauen und Mädchen gefährde. 

Später rechtfertigte McEnany sich damit, dass sie keine Bedenken habe, dass transgeschlechtliche Menschen Schaden anrichten könnten. Stattdessen wolle sie den Missbrauch einer solchen Regelung durch Männer unterbinden, die diese nutzen könnten, um sich auf Frauentoiletten zu schleichen. Auch dies ist kein unbekanntes Argument von Gegnern der transgerechten Toilettennutzung. 

2. McEnany war – natürlich – gegen die Gleichstellung der Ehe

Bevor der Supreme Court 2015 entschied, dass die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt werden müsse, behauptete McEnany, bei den Klagen über Diskriminierung bezüglich der Eheschließung handele es sich lediglich um „absurdes Geschwätz“. Später setzte sie noch einen drauf: Das Urteil stellte in ihren Augen eine Bedrohung der religiösen Rechte US-amerikanischer Bürger dar. 

3. Sie nahm Mike Pence in Schutz

Vizepräsident Mike Pence gilt als etablierter Gegner der Community. In einem Beitrag auf CNN wies McEnany Vorwürfe bezüglich der queerfeindlichen Ansichten des Republikaners zurück – und behauptete, Mike Pence liebe alle Menschen. Bedenken diesbezüglich äußerte in der Sendung Don Lemon, ein offen homosexueller Moderator bei CNN. 

4. Moderner Feminismus ist für sie eine „Blamage“

Die neue Pressesprecherin warf Feminist*innen von heute vor, Frauen auf ihre Geschlechtszugehörigkeit zu reduzieren und die Frauenrechtsbewegung zurückzuwerfen, nannte die feministische Bewegung eine Blamage und behauptete, Frauen im Kriegsdienst einzusetzen sei nichts weiteres, als eine radikale Agenda von Feminist*innen. 

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