Doppeltes Coming-out im Rugby

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Nick McCarthy, professioneller Rugbyspieler für Leinster in Irland, hat sich öffentlich als schwul geoutet. Er ist damit der jüngste aktive Profisportler, der sich im Rugby öffentlich zu seiner Homosexualität bekennt. In einem berührenden Video zu Ehren des Pride Month teilte Rugby-Veteran Knute O'Donnell seine Coming-out-Geschichte. „Wenn du dir keine Chance gibst, dich selbst zu mögen, wird es ein wirklich hartes Leben. Stolz bedeutet, sich selbst zu lieben.“

McCarthy, der seit 2015 professionelles Rugby spielt, hatte zunächst überlegte, den Sport zu verlassen. „Ich habe einfach nicht gedacht, dass ich während meiner Rugby-Laufbahn ein Coming-out haben könnte“, so McCarthy. Ein Gespräch mit seinen Trainern habe ihm aber die Augen geöffnet. „Die Unterstützung, die ich sofort von ihnen bekommen habe, war unglaublich.“

Die Trainer begleiteten den 27-Jährigen durch das Coming-out, sodass es für ihn einfacher war, vor der Mannschaft über seine Homosexualität zu sprechen. „Sie haben mir in den folgenden Monaten geholfen und mich angeleitet, sodass ich mich wohler fühlte, mich der Gruppe zu outen“, erzählt der Spieler in einem Interview, das ihr auf der Webseite seines Vereins Leinster Rugby nachlesen könnt. 

Die Erfahrung, die er mit und seit seinem Coming-out hatte, waren durchweg positiv. Teamkollegen und Fans stünden voll und ganz hinter ihm, so der Spieler.

„Ich habe erkannt, dass jeder, dem du wichtig bist, einfach nur will, dass du glücklich bist.“

McCarthy konnte auch mit einigen Athleten zu sprechen, die sich vor ihm getraut haben, ihre sexuelle Orientierung öffentlich zu machen. „Zu sehen, wie Carl Nassib (American Footballspieler) oder Josh Cavallo (australischer Fußballspieler) sich outeten, und wie Jack Dunne hier in Leinster letztes Jahr öffentlich über seine Bisexualität sprach, hat mir sehr geholfen“, sagte McCarthy. „Ich hatte gute Gespräche mit jedem von ihnen und sie haben mir Mut gemacht.“

„Stolz bedeutet, sich selbst zu lieben.“

O'Donnell ist ein erfahrener Scrum-Half, der für Austins Major League Rugby-Franchise und Austin Blacks Rugby Club gespielt hat. In einem rührenden Pride-Video teilte der schwule Sportler aus Texas seine persönliche Coming-out-Geschichte, um andere dazu zu inspirieren, sich selbst zu lieben. Der Trailer ist auf YouTube zu sehen, das Video in voller Länge findet ihr HIER auf FLOSports.

Während Verletzungen und die Strenge des Sports ihren Tribut forderten, waren es Angst und Depression – größtenteils dadurch verursacht, dass er seine sexuelle Orientierung vor Familie, Freund*innen und Teamkollegen versteckte –, wogegen Knute O'Donnells am härtesten kämpfen musste. Mithilfe einer Therapie gelang es ihm schließlich, sich zu öffnen und ein authentischeres Selbst zu finden. In dieser Phase entdeckte Knute eine einfache, aber umso treffendere Botschaft: Liebe dich selbst. Das hat ihn dazu bewogen, ein Pride-Video zu machen.

Stolz bedeutet, sich selbst zu lieben.

Es ist so einfach in dieser Welt, hart zu sich selbst zu sein, ohne zu verstehen, wie weit man gekommen ist. Dieser Stolz darauf, zu erkennen, wer du bist – du siehst dich selbst an und sagst: „Ich bin dieser Typ, ich bin dieses Mädchen und ich habe viel durchgemacht, um hierher zu kommen.“

Wenn du dir keine Chance gibst, dich selbst zu mögen, wird es ein wirklich hartes Leben. Versuche daran zu arbeiten, dich selbst zu mögen, bevor du dich selbst liebst.


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